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10 Jahre DICHT!

28.11.2016 Gestern, heute, morgen

Rück- und Ausblicke auf den Bereich DICHTEN KLEBEN POLYMER

von Dipl.-Ing. (FH) Andrea Paul (Fraunhofer IFAM)

In den zehn Jahren, seit es die DICHT! jetzt gibt, hat sich im Bereich DICHTEN, KLEBEN, POLYMER einiges getan – ein Überblick aus den einzelnen Teilbereichen.

In den letzten zehn Jahren hat die Klebtechnik in den unterschiedlichsten Bereichen bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Auf der Klebstoffseite liegen immer mehr Systeme vor, die über zwei  verschiedene Härtungsarten verfügen. So können UV-härtende Klebstoffe in Schattenbereichen mit Luftfeuchtigkeit oder durch erhöhte Temperatur ausgehärtet werden. Schmelzklebstoffe können mit Luftfeuchtigkeit und Klebebänder mit Wärme vernetzt werden, um eine bessere Temperatur- und Medienbeständigkeit zu erzielen. Betrachten wir die Klebung von niederenergetischen Oberflächen, sind heute einige Klebsysteme auf dem Markt, die ohne spezielle Vorbehandlung oder unter Verwendung eines Primers Polyolefin-Fügeteile verbinden können. Werden spezielle Anforderungen in der Anwendung gestellt, kann die Oberfläche mittels Atmosphärendruckplasma direkt in der Produktionslinie aktiviert oder beschichtet werden.

Bei der Applikation von Klebstoffen ist die Entwicklung weiter in Richtung höherer Präzision und besserer Reproduzierbarkeit gegangen. Dabei hat gerade die genaue Dosierung kleiner Mengen beachtliche Erfolge vorzuweisen und findet auf dem Markt immer stärkere Verbreitung. Ein Meilenstein der Applikationstechnik wurde durch den Einsatz von numerischer Strömungssimulation erreicht. Hiermit können Applikationsgeräte optimiert und das Verhalten des Klebstoffs beim Auftragen/Fügen vorhergesagt werden. Beim Einsatz von Finite-Elemente-Methoden wurde vor zehn Jahren der Klebstoff mehrheitlich als „weiches Aluminium“ angesehen, heute sind klebspezifische Materialmodelle implementiert, die deutlich verbesserte Simulationen ermöglichen. Beachtenswert ist auch die Leistungsfähigkeit der aktuellen Lebensdauervorhersagen von Klebverbindungen. Ein sehr wichtiges Thema in der Klebtechnik ist die Qualitätssicherung. Mit der Einführung der DIN 6701-2 „Kleben von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen – Qualifikation der Anwenderbetriebe, Qualitätssicherung“ kam im Jahr 2006 die erste DIN-Norm heraus. Diese ist heute in über 500 Betrieben weltweit umgesetzt. Im März 2016 folgte nun die DIN 2304 „Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse“, die für lastübertragende Klebungen in allen Industriezweigen gilt. Die Herausforderung für die Anwenderbetriebe wird es in den nächsten Jahren sein, diese Norm zur Einhaltung des Stands der Technik in den Betrieben umzusetzen.

Andrea Paul, DVS/EWF-European Adhesive Engineer - EAE- Klebtechnische Fertigung - Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM
„Vor dem Hintergrund der Qualitätssicherung im Bereich der Klebtechnik, ist die Umsetzung aktueller Normen in der Praxis eine zentrale Herausforderung.“ Andrea Paul, DVS/EWF-European Adhesive Engineer - EAE- Klebtechnische Fertigung - Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM

Lösungspartner

Fraunhofer IFAM
Fraunhofer IFAM

 

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Vertrieb, Unternehmensleitung