Was man beim Kleben  berücksichtigen sollte

Plasmavorbehandlung prismatischer Batterie­­­zellen vor der Verklebung und Montage zum Batterie­modul (Bild: Plasmatreat GmbH)

15.06.2020 Was man beim Kleben berücksichtigen sollte

Aktuelle Einschätzungen zu Trends und Entwicklungen in der Klebtechnik

von Magnus Buske (Plasmatreat GmbH)

Diese Technologie ist einerseits „Möglichmacher“ für viele Fragestellungen und andererseits sind viele Aspekte zu berücksichtigen, damit die jeweilige Lösung im Projekt das Gewünschte möglich macht. Die Statements der Experten zeigen die Bandbreite der aktuellen Aspekte.

In praktisch jedem Industriebereich müssen unterschiedliche Materialien dauerhaft miteinander verbunden werden. Deshalb brauchen wir neue Konzepte für die Vorbehandlung der Materialien. Ein Beispiel ist die Batteriezellenfertigung für Fahrzeuge. Vor der (Isolations-)Verklebung der einzelnen Zellen untereinander muss die Aluminiumoberfläche optimal gereinigt und aktiviert werden, damit es später über die gesamte Lebensdauer hinweg zu keinen Ausfällen durch überhitzte Zellen kommt. Dabei sind natürlich vor allem umweltfreundliche Inline-Lösungen bei der Vorbehandlung gefragt. Konkret sollen möglichst keine Gefahrstoffe und Emissionen organischer Lösemittel in der Fertigung vorkommen. Darüber hinaus sollen sich die Vorbehandlungssysteme nahtlos in den Takt der Fertigung automatisiert integrieren lassen. Diese Anforderungen gelten insbesondere für die E-Auto-Fertigung, aber auch in der Produktion von Haushalts- und Elektronikgeräten in der Konsumgüter-Industrie. 

In unserem neuen Technologiezentrum haben wir die Möglichkeit, ein neues Klebprojekt von Beginn an zu unterstützen. Neben der Evaluierung des optimalen Prozessfensters für die Plasmabehandlung und der Identifikation der geeigneten Düsentechnologie, können Probeklebungen und Alterungstest durchgeführt werden. Zusätzlich unterstützen wir mit unserer langjährigen Erfahrung bei der Gestaltung eines langzeitstabilen Klebeverbundes. Darüber hinaus bieten wir Seminare im Rahmen unserer neuen Akademie an, in denen die korrekte Anwendung von Plasma mit verschiedenen Klebstofftechnologien vermittelt wird. Dies schließt auch die DIN 2304 mit ein. Durch sie wird der Anwender hinsichtlich der fachgerechten Umsetzung von klebtechnischen Prozessen stärker in die Verantwortung genommen. Mithilfe unserer inline-fähigen Prozesskon­trolle (Plasma Control Unit) können wir in diesem Kontext einen elementaren Beitrag zur Nachweisführung erbringen, sodass eine sichere Verklebung ermöglicht wird. 

Da die Entwicklung und damit auch die Anforderungen immer weiter gehen, arbeiten wir derzeit weiter an unserem PlasmaPlus-Konzept. Das bedeutet, dass neben der Reinigung und Aktivierung eine noch präzisere Funktionalisierung der Oberfläche mit anwendungsspezifischen Haftvermittlerschichten entwickelt wird.

 

Magnus Buske, Global Leader Research & Development, Plasmatreat GmbH
„Die Erfüllung der DIN 2304 unterstützen wir auch technologisch – mit einer inline-fähigen Plasmatechnologie und einer leistungsfähigen Prozesskontrolle.“ Magnus Buske, Global Leader Research & Development, Plasmatreat GmbH