Kontrolle und Überprüfung von Dichtverbindungen

®boltvalid-Messunterlegscheibe (Bild: Lannewehr + Thomsen GmbH & Co. KG)

31.10.2016 Kontrolle und Überprüfung von Dichtverbindungen

Pro und Contra verschiedener Verfahren

von Peter Thomsen (Lannewehr + Thomsen GmbH & Co. KG)

Montierte Dichtverbindungen werden üblicherweise mit einer Druckprobe geprüft. Hierbei werden sichtbare Undichtigkeiten wie Leckagen, sichtbarer Austritt des Mediums oder Druckverluste erkannt und abgestellt. Schwierig bis unmöglich ist in vielen Fällen die Überprüfung der niedrigen Leckraten (Diffusion/Emission). Bei der Kontrolle und Überprüfung von Dichtverbindungen bezieht man sich in den meisten Fällen auf die Vorspannkräfte der Schrauben. Zur Kontrolle dieser Vorspannkräfte scheiden – immer noch verwendete – Verfahren aus, andere bieten die geforderte Sicherheit – ein Überblick.

Die montierten Schrauben sollen auf die Erreichung des gewünschten Schraubergebnisses kontrolliert werden, um die sichere Funktion der Verbindung auf Dauer zu gewährleisten. Je nach Gefährdungspotenzial der Verbindung, muss das Montageergebnis abgesichert werden. Die VDI 2862, mit ihren Teilen 1 und 2, unterscheidet die Schraubverbindung nach dem möglichen Gefahrenpotenzial in drei Kategorien (Bild 1).

Bei drucktragenden Systemen gilt mindestens Kategorie B, bei kritischen Medien Kategorie A. Gemäß der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), der Technischen Regeln für Betriebssicherheit TRBS, hier TRBS 2141-3 fallen alle drucktragenden Verbindungen unter die Gefährdungsklasse der Kategorie A.

Das Problem bei Dichtverbindungen resultiert oft daraus, dass Dichtungen mit Fließ- bzw. Setzpotential kraftschlüssig verspannt werden und ein Lösen der Verbindung verursachen >>2. In der DIN EN 13555 wird sich mit der Relaxation beschäftigt und der Wert PQR eingeführt. Die Prüfzeit beträgt 4 h. In (Bild 2 links) wird gezeigt, wie sich Dichtungen mit starkem Setzpotenzial (niedriger PQR- Wert) nachteilig auf die Dauerstabilität eines Flanschsystems auswirken. Sollten die Betriebskräfte größer sein als die Schraubenspannung, droht eine Leckage. Sind und bleiben die Schrauben hoch verspannt, kann das Flanschsystem wechselnde Betriebskräfte ohne Leckagen kompensieren (Bild 2 rechts).

Lösungspartner

Lannewehr + Thomsen GmbH & Co. KG
Lannewehr + Thomsen GmbH & Co. KG

 

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung