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In Klebfachingenieure investieren – lohnt sich das?

Die Weiterbildung zum EAE (European Adhesive Engineer) in Bremen setzt weltweite Standards und ist direkt für Unternehmen in vielen Abteilungen nutzbar (Bild: Fraunhofer IFAM)

01.12.2025 In Klebfachingenieure investieren – lohnt sich das?

Ja, denn die Klebtechnik gehört zu den zentralen Zukunftstechnologien der deutschen Industrie. Sie ermöglicht Leichtbau, Multimaterialdesign, Miniaturisierung, effiziente Produktion und nachhaltige Produktkonzepte – alles Themen, die den Innovationsstandort Deutschland maßgeblich prägen. Eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung zum Klebfachingenieur (EAE) am Fraunhofer IFAM wird damit zu einem Erfolgsfaktor für Unternehmen.

Die Eingangsfrage greift vielleicht etwas kurz und sollte eher lauten: Können Unternehmen, die diese Verbindungstechnologie nutzen oder einsetzen wollen/müssen, darauf verzichten, in diese Weiterbildung zu investieren? Die Antwort darauf ist ein klares „Nein“. Die Gründe, in diese Weiterbildung zu investieren, sind vielfältig und für jedes Unternehmen anders. Das ändert aber nichts daran, dass es sich für die Unternehmen lohnt. Hier fünf Aspekte, die man sich durch den Kopf gehen lassen sollte: 

  1. Unternehmen müssen ihre technologische Führungsposition sichern – Deutschland gilt international in vielen Bereichen als Vorreiter – im Maschinenbau, in der Automobiltechnik, der Elektrotechnik, der Medizintechnik etc. Allerdings droht es immer mehr Unternehmen, diese Rolle zu verlieren oder sie suchen inzwischen Anschluss an die globale Entwicklung. In diesen und anderen Branchen ist die Verbindungstechnik „Kleben“ heute unverzichtbar. Fundiertes und zertifiziertes Fach-Know-how ermöglicht es Unternehmen, neue Konstruktionsmöglichkeiten zu nutzen, komplexe Materialkombinationen sicher zu fügen, Leichtbau- und Elektromobilitätsanforderungen normgerecht umzusetzen etc. Klebtechnisches Know-how ist damit heute strategischer Baustein für die Innovationskraft eines Unternehmens.
  2. Die Qualitäts-Anforderungen steigen – immer mehr Produkte sind sicherheitsrelevant und Kunden erwarten höhere Qualität. Damit steigen auch die Anforderungen an Reproduzierbarkeit, Dokumentation und Normkonformität. Fachkräfte, welche als Klebfachingenieurqualifiziert sind, sorgen dafür, dass Klebprozesse korrekt ausgelegt und validiert, Fehlerquellen im Prozess minimiert und Normen und Richtlinien, wie z.B. die DIN EN ISO 21368 oder DIN EN 17460, eingehalten werden. Das erhöht die Produktqualität und senkt gleichzeitig Kosten durch weniger Ausschuss und Umrüstzeiten.
  3. Eine Lösung für den Fachkräftemangel – der Mangel an qualifizierten technischen Fachkräften ist eine der größten Herausforderungen für den Industriestandort Deutschland. Unternehmen, die in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, lösen dieses Problem zielgerichtet und ressourcenschonend. Heute ist es vielfach effektiver, internes Know-how aufzubauen, statt extern lange zu suchen. Auch wird engagierten Mitarbeitenden eine Entwicklungsperspektive geboten – das bindet. Die klebtechnische Weiterbildung ist damit eine wirksame Antwort auf den demografischen Wandel und die zunehmende Komplexität industrieller Prozesse. Sie löst eines der drängenden Probleme vieler Unternehmen.
  4. Nachhaltigkeit und Zukunftsthemen aktiv gestalten – nachhaltige Produktgestaltung, Ressourceneffizienz und CO₂-Reduktion erfordern neue Material- und Verbindungskonzepte. Klebtechnik ermöglicht leichtere, energieeffizientere Bauteile, Reparatur- und Recyclingkonzepte statt Austausch, verringert den Materialverbrauch und sichert eine längere Lebensdauer von Produkten. Unternehmen brauchen heute und morgen qualifizierte Fachkräfte, die helfen, nachhaltige Innovationen technisch sauber umzusetzen. Klebfachingenieur:innen nehmen dabei eine Schlüsselposition ein.
  5. Investition mit schnellem Return on Innovation („ROI“) – die Weiterbildung zum EAE bringt messbare Vorteile – nicht nur technologisch, sondern auch wirtschaftlich – schnellere Entwicklungszyklen, weniger Produktionsfehler, niedrigere Reklamationsquoten, höhere Kundenzufriedenheit durch stabile Qualität. Alle wichtigen Stellschrauben sind damit im Zugriff des Unternehmens.

Diese Aspekte machen deutlich: Am deutschen Industrie- und Innovationsstandort lohnt sich die Weiterbildung im Bereich Klebtechnik nicht nur, sie wird mehr und mehr zum strategischen Wettbewerbsfaktor für Unternehmen im internationalen Wettbewerb.

Weitere Infos zur Weiterbildung

Lösungspartner

Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM

Zielgruppen

Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung