
Beratung und Angebotserstellung bei dem Online-Fertiger (Bild: FACTUREE)
15.08.2025 Bei der Beschaffung von Zeichnungsteilen KI und Mensch in Einklang bringen
Die rasante Entwicklung von KI verändert auch das industrielle Beschaffungswesen grundlegend. Doch während Algorithmen immer präzisere Empfehlungen beim Sourcing liefern, bleibt die menschliche Komponente unverzichtbar. Facturee zeigt, warum KI-gestützte Automatisierung und persönliche Beratung das beste Ergebnis erzielen.
Eine vom Marktforschungsunternehmen Caspar Feld im Auftrag von Facturee durchgeführte Studie im März 2025 besagt: Digitale Beschaffungslösungen etablieren sich immer mehr als Instrument, um den steigenden Anforderungen an moderne Einkaufsprozesse gerecht zu werden. 79% können sich digitale Fertigungsdienstleister als dauerhaften Hauptlieferanten für ihre Aufträge vorstellen, um Beschaffungsprozesse zu erleichtern. Gleichzeitig suchen mehr als 47% den persönlichen Kontakt zum Fertigungsdienstleister. Die Studie stützt sich auf Online-Interviews mit 181 Beschaffungsverantwortlichen aus Branchen wie Maschinen- und Anlagenbau, Automotive und Medizintechnik.
Kunden, die ein Zeichnungsteil benötigen, erhalten hier alles aus einer Hand: Lieferantensuche, technische Beratung, Fertigung, Nachbearbeitung und Oberflächenveredelung. Das entlastet in vielerlei Hinsicht: Es spart Zeit, Kosten und Risiken, da die Koordination aller Schritte und die Qualitätssicherung durch eine einzige Schnittstelle erfolgen. Facturee verfügt über ein umfassendes Netzwerk von über 2.000 Fertigungspartnern. Dabei werden nahezu alle Bereiche, darunter CNC-Bearbeitung, Blechbearbeitung, 3D-Druck, Guss- und Schmiedeverfahren sowie Oberflächentechnik und Härteverfahren, abgedeckt.
Die KI liefert Facturee in Sekundenschnelle eine datenbasierte Vorauswahl geeigneter Lieferanten. Die Software liest CAD‑Zeichnungen nicht nur nach Standardparametern aus, sondern erkennt auch feinste Toleranzen, spezielle Merkmale und potenzielle Fehlerquellen, die vom menschlichen Auge oft unentdeckt bleiben. Diese Auswahl wird dann mit persönlicher fachkundiger Beratung verknüpft: Anstelle eines Instant‑Quotings profitieren die Kunden somit von passgenauen Angeboten. Man arbeitet nicht mit einer anonymen Blackbox, die blind auf Algorithmen vertraut. Denn die beste Lösung entsteht oft erst im direkten Austausch mit dem Kunden – technisch wie wirtschaftlich.
Ein Praxisbeispiel: Ein Unternehmen aus dem Maschinenbau benötigt ein komplexes Bauteil mit mehreren Bearbeitungsschritten und einer spezialisierten Oberflächenbehandlung. In der Anfrage ist zunächst eine konventionelle Lösung vorgesehen – doch im Beratungsgespräch zeigt sich: Eine alternative Fertigungsmethode könnte bessere Ergebnisse bei geringeren Toleranzen und kürzerer Bearbeitungszeit liefern.
Der Vorschlag basiert auf der Erfahrung des Teams mit ähnlichen Bauteilen und Anwendungen. Erst nach dieser Weichenstellung kommt die KI ins Spiel: Sie gleicht die aktualisierten Anforderungen mit dem Partnernetzwerk ab und identifiziert Anbieter, die exakt diese Kombination aus Verfahren und Spezifikationen erfüllen. Die KI filtert für den Auftrag nach Parametern wie Qualität, Preis oder Liefergeschwindigkeit den optimalen Fertiger heraus. So wird nicht einfach der günstigste Anbieter gewählt, sondern genau der Fertiger identifiziert, der alle relevanten Kriterien ideal abdeckt.
Wie wichtig das Zusammenspiel von Technologie und menschlicher Expertise künftig sein wird, war auch Thema der vom Unternehmen initiierten Event-Reihe „Procurement of Tomorrow“. Auf der Auftaktveranstaltung im Juni in Berlin diskutierten Branchenexperten über die wachsende Bedeutung KI-gestützter Prozesse in der Beschaffung – und über deren Grenzen. Die Veranstaltungsreihe wird im September fortgesetzt, um den Austausch zwischen Einkaufsverantwortlichen, Technologieanbietern und Branchenvertreter:innen weiter zu fördern. Ziel ist es, durch das Zusammenspiel von Automatisierung und Beratung langfristig tragfähige Entscheidungsgrundlagen in der industriellen Beschaffung zu schaffen.