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Bei der Materialauswahl neue Wege verifizieren

Ursprünglich für den baulichen Brandschutz entwickelt, bietet das FireStop-Material auch für die Isolierung von Traktorenkabinen viele Vorteile – was eine Projektanfrage deutlich machte (Bild: istock_Zeferli/ID:905213774)

12.07.2022 Bei der Materialauswahl neue Wege verifizieren

Bei der Materialauswahl macht es für Konstruierende durchaus Sinn, die jetzigen und absehbaren Projektrahmenbedingungen zu berücksichtigen. Nach Erfahrungen der Tec-Joint AG spart ein früher Blick über den Tellerrand u.U. viel Zeit und Geld.

Ein Beispiel für ein solches Projekt ist eine Anfrage an die Anwendungsberatung der Berger S2B GmbH. Für moderne Traktoren wurde hier eine thermische Isolierung des Kabinenbodens gesucht. Dadurch soll die hohe Strahlungswärme des Motors deutlich reduziert werden.  Gewünscht war zudem eine schall- und vibrationsdämpfende Funktion. Um die Montage zu erleichtern, muss das Material einseitig selbstklebend ausgerüstet sein, wobei auch der Klebstoff den Anforderungen an Temperaturbeständigkeit gerecht werden und den Vibrationen der Landmaschinen standhalten muss.  Bei solchen Anfragen prüft und bewertet Berger S2B immer verschiedene Materialoptionen und scheut sich nicht davor, Lösungen ins Gespräch zu bringen, die man zunächst gar nicht im Blick hat. Tec-Joint hat aus dem breiten Folien-Portfolio zwei Optionen vorgeschlagen: eine NBR- bzw. EPDM-Folie oder eine Brandschutzfolie aus FireStop-Material, jeweils mit Alu- und Selbstklebebeschichtung. In umfangreichen Tests wurde nachgewiesen, dass beide Folien-Lösungen die technischen Anforderungen erfüllen. Preislich gesehen war aber die NBR- bzw. EPDM-Folie schnell aus dem Rennen. Die FireStop-Folie lag preislich im Mittelfeld der bewerteten Lösungen. Das Material basiert auf einem Polyolefin und es funktioniert so: Zwischen den Flammen und dem brennenden Material entsteht ein Wasserfilm, der die Wirkung der Flammen minimiert. Seine Rauchgase enthalten keine Chlor,- Brom- oder schwermetallischen Verbindungen. Bei Flammkontakt kommt es lediglich zur Freisetzung von CO2 und Wasserdampf. In einer 3 mm dicken Folie ist pro Quadratmeter (= 5 kg Masse) 1 l chemisch gebundenes Wasser enthalten. Dies ergibt im Verlauf eines Brandes 1.860 l Wasserdampf. Ein gerne genutzter Nebeneffekt des Materials sind seine schalldämmenden und -dämpfenden Eigenschaften.

Im Rahmen der systemischen Anwendungsberatung kam es zu der Frage, warum man ein Brandschutzmaterial als Alternative zu einer günstigeren Alternative auf Glaswoll-Basis vorschlagen sollte. Ein Grund dafür liegt – neben dem einfachen Zuschnitt und der einfacheren Montage – in zu erwartenden Entwicklungen in der Landtechnik: Auch hier wird der Umstieg von verbrennungs- auf elektromotorisch betriebene Maschinen vorbereitet. Damit steigen die Brandschutzanforderungen an Kabinen. Werden hier absehbare Anforderungen schon heute erfüllt, muss man später keine Anpassungen an den Kabinen vornehmen. Dieser Ansatz zeigt, dass Konstruierende heute über den Tellerrand blicken sollten, um die optimale Lösung zu definieren. Gerade unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kann es interessant sein, absehbare Entwicklungen gleich mitzudenken und so ganze Entwicklungsprojekte einzusparen. Berücksichtigt man diesen Aspekt, liefert Standard immer seltener die Lösung. Und so braucht man erfahrene Partner, die über den Tellerrand blicken, die viele Lösungen können und auch solche jenseits des Mainstreams ins Gespräch bringen.

Lösungspartner

Soba Inter AG | Tec-Joint

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Qualitätssicherung, Produktion & Fertigung, Unternehmensleitung