
Verschlissene Stopfbuchspackung (Bild: Stasskol GmbH)
31.10.2025 Neues Dichtkonzept löst problembehaftete Stopfbuchspackungen ab
Neue Konzepte für die Abdichtung von Feststoffen, Flüssigkeiten und Gasen – auch unter Berücksichtigung von PFAS-Freiheit
Die Zuverlässigkeit von Dichtungssystemen spielt eine zentrale Rolle für die Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit technischer Anlagen und Maschinen. Ein Ausfall dieser Komponenten kann zu erheblichen Reparaturaufwänden und zusätzlichen Folgekosten führen [1]. Dynamische Wellendichtungen sind in der Praxis häufig mit einer gewissen Leckage verbunden, verursacht durch Sperrluft oder -gas oder durch das abzudichtende Produkt selbst. Neben den Prozessparametern hängt die Auswahl des Dichtungstyps maßgeblich vom abzudichtenden Medium ab. Nachhaltigkeit gewinnt hierbei zunehmend an Bedeutung, da Materialverluste minimiert und Ressourceneffizienz gesteigert werden müssen. Zusätzlich erfordert der zunehmende Fachkräftemangel wartungsfreundliche, energieeffiziente und langlebige Wellen-dichtungssysteme. Diese Eigenschaften machen Wellendichtungen zu einem essenziellen, jedoch häufig unterschätzten Maschinenbauteil für den wirtschaftlichen und ökologischen Betrieb moderner Anlagen.
Konventionelle Stopfbuchspackungen
Stopfbuchsen zählen zu den etablierten und konventionellen Berührungsdichtungen. Die Abdichtung erfolgt über Packungsringe, z.B. aus Polytetrafluorethylen (PTFE), mit i.d.R. quadratischem Querschnitt, die in die dafür vorgesehene Packungskammer des Gehäuses eingebracht werden.
Die erforderliche Dichtpressung sowie die Nachstellung,die durch Setzverhalten und thermische Ausdehnung der Packung notwendig sind, werden durch das axiale Anziehen der Stopfbuchsenbrille realisiert [1].
Obwohl Stopfbuchspackungen (Bild 1) seit Jahrzehnten als robuste und kostengünstige Dichtungslösungen in rotierenden Anwendungen etabliert sind, stoßen sie in vielen industriellen Einsatzbereichen zunehmend an ihre Grenzen. Zu ihren wesentlichen Nachteilen zählen:
- Hoher Wartungsaufwand – aufgrund von Setzverhalten und Verschleiß der Packungsringe ist eine regelmäßige Nachstellung erforderlich, um die Dichtwirkung aufrechtzuerhalten.
 - Erhöhte Leckageraten – im Vergleich zu modernen Dichtungssystemen weisen Stopfbuchsen eine höhere Leckage auf, was insbesondere bei kritischen Medien problematisch ist.
 - Verschleiß der Welle – durch den Kontakt der Stopfbuchspackung mit der rotierenden Welle verschleißt auch die Welle.
 - Begrenzte Standzeiten – thermische und mechanische Belastungen führen häufig zu vorzeitigem Verschleiß, was die Lebensdauer der Dichtung verkürzt.
 
