Wirtschaftsbericht der deutschen Klebstoffindustrie

(Bild: Adobestock_m.mphoto)

26.10.2022 Wirtschaftsbericht der deutschen Klebstoffindustrie

Die deutsche Klebstoffindustrie hat das Geschäftsjahr 2021 in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld mit einer Umsatzsteigerung von 13% abgeschlossen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Industrieverband Klebstoffe e.V. (IVK) trotz des anhaltenden Umsatzwachstums erhebliche Herausforderungen für die überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Klebstoffindustrie. 

Trotz schlechter Rohstoffverfügbarkeiten hat die deutsche Klebstoffindustrie mit einer produzierten Menge von rund 1 Mio t Klebstoffen im Jahr 2021 die Vorjahresproduktion um knapp 5% übertroffen. Besonders in den Produktgruppen Klebebänder, Dichtstoffe sowie Klebstoffe konnten deutliche Umsatzsteigerungen erzielt werden. Allein mit Klebstoffen konnte die deutsche Klebstoffindustrie 2021 einen Umsatz von 2 Mrd. € erzielen. Zusammen mit Dichtstoffen, zementären Bauklebstoffen und Klebebändern beläuft sich der Umsatz auf deutlich über 4 Mrd. €.
In Deutschland sind 17.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Klebstoffindustrie tätig; weltweit sind es ca. 51.600. Rund 70% der Mitgliedsunternehmen des Industrieverbands Klebstoffe sind KMU mit weniger als 500 Beschäftigten.

Wichtige Schlüsselmärkte 2021 waren die Bereiche Metall und Metallprodukte (+ 7,8%), Maschinen und Anlagen (+ 8,7%) sowie Elektronische, Elektrische und Optische Anlagen (+ 10,3%). Sie zählten 2021 zu den wichtigsten Absatzmärkten für Klebstoffe. Ebenfalls gut entwickelten sich die Bereiche Chemie (+ 5,5%) und Papier (inkl. Druck) (+ 4,1%). Im Segment Bauhauptgewerbe war 2021 erstmalig seit vielen Jahren ein Umsatz-Rückgang von 0,6% zu verzeichnen. Trotz positiver Prognosen haben Materialmangel und Lieferengpässe der Bauwirtschaft vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu schaffen gemacht. Die Materialknappheit bei Stahl und Holz sorgte vielerorts für Verzögerungen bei den Bauvorhaben. Ebenso waren die Auswirkungen der Coronapandemie weiterhin spürbar.

Nach einem starken ersten Halbjahr wird für den weiteren Verlauf des Wirtschaftsjahres eine Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung mit entsprechenden Einflüssen auf die Produktionsmengen erwartet. Viele Unternehmen der deutschen Klebstoffindustrie gehen davon aus, dass das weiterhin prognostizierte Umsatzwachstum nicht die erheblich gestiegenen Kosten für Material, Energie und Personal kompensieren wird. Die aufgrund der Energiekrise bestehenden Probleme bei der Rohstoffversorgung haben einen starken Einfluss auf vorgelagerte Herstellprozesse, was zu einer Verschärfung der Verfügbarkeiten, insbesondere von Spezialitäten und Kleinmengen, führen dürfte. Damit stehen die Mitgliedsunternehmen – insbesondere die kleinen und mittelständischen – vor großen Herausforderungen der Konsequenzen einer Energiekrise, wie die Branche sie noch nie erlebt hat. Die Politik ist, laut IVK, nun gefordert, schnell zu handeln, Produktionen und Lieferketten zu stabilisieren und KMU gezielt zu unterstützen.

Lösungspartner

Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK)
Industrieverband Klebstoffe e. V. (IVK)

 

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb