„Wir reden nicht nur über den ökologischen Umgang mit Fluorpolymeren, wir entwickeln Initiativen!“

(Bild: adobestock_ Anthony Leopold)

09.03.2023 „Wir reden nicht nur über den ökologischen Umgang mit Fluorpolymeren, wir entwickeln Initiativen!“

Marktreaktionen überholen eine geplante Regulierung

von Dr. Michael Schlipf (FPS GmbH)

„PFAS“ sind seit mehr als einem Jahr ein „heißes“ Thema. Derzeit sieht es so aus, als würde der noch andauernde Diskurs durch Entscheidungen von Marktteilnehmern auf eine neue Grundlage gehoben. „Das ist richtig“, meint Dr. Michael Schlipf, Geschäftsführer, FPS GmbH, und Vorsitzender das Arbeitskreises Fluorpolymere des proK e.V., „denn eine technologisch-ökologische Fragestellung, die beherrschbar ist, hat längst eine große unsichere wirtschaftspolitsche Dimension bekommen.“

Die Regulierung von „PFAS“ betrifft auch Fluorpolymere für Dichtungen und hat enorme Auswirkungen auf Werkstofflösungen für Zukunftstrends. Welche Entwicklungen wären ohne Fluorpolymere nicht oder nur sehr schwer möglich?

Dr. Schlipf: Im Bereich der etablierten Anwendungen für Fluorpolymere finden seit Jahrzehnten Verbesserungen und Innovationen statt. Die angestammten Anwendungsbereiche sind z.B. der chemische Anlagenbau, die Herstellung, die Lagerung, der Transport und die Verwendung von Reinstchemikalien für die Chip-Herstellung. Weitere wichtige Einsatzbereiche sind unsere Mobilität mit Dichtungen und Bauteilen für Pkw, Lkw und Flugzeuge, die Medizintechnik mit Geräten, z.B. Beatmungsgeräten, Stents oder Implantaten, die unmittelbar im Körper eingesetzt werden. Auch die aktuellen Megatrends bauen auf der Verfügbarkeit von Fluorpolymeren auf. Hierzu zählen z.B. die E-Mobility mit Fluorpolymer-Bindemitteln und Membranen in der Batterietechnik, Fluor-Ionomere in der Brennstoffzellentechnik, die Membran- und Dichtungstechnik in den Elektrolysezellen zur Herstellung von „grünem Wasserstoff“ als Basis für das Erreichen der „EU-Green Deal-Ziele“, die moderne Datenübertragung unter Verwendung von 5G-Technologie, z.B. für Antennen mit Copper Clad Laminates (Laminate aus PTFE- und FEP-Folien sowie Glasgewebe mit Kupferbeschichtung). Auch moderne Handys und Computer können ohne Fluor­polymere weder hergestellt noch betrieben werden. Wir brauchen überall Fluorpolymere und müssen diese wertvollen Materialien natürlich auch verstärkt unter Kreislaufwirtschaftsgesichtpunkten betrachten.

Dr. Michael Schlipf, Geschäftsführer,  FPS GmbH
„Kreislaufwirtschaft – es geht, man müsste es einfach nur nutzen und verbessern.“ Dr. Michael Schlipf, Geschäftsführer, FPS GmbH

Lösungspartner

FPS GmbH
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Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb