
Links: Prüfteil, Mitte: Adaptiertes Prüfteil ohne Füllkörper. Rechts: Adaptiertes Prüfteil mit Füllkörper (Bild: CETA Testsysteme GmbH)
31.10.2025 Umsetzung der industriellen Dichtheitsprüfung
Fallstricke, Tücken und Lösungen
Produkte, die im Außenbereich oder in rauen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden, sind einer Vielzahl von Einflüssen ausgesetzt und müssen unter diesen Bedingungen zuverlässig funktionieren. In diesem Kontext gibt es die Anforderung, dass das Produkt dicht sein muss gegen den Eintritt von Flüssigkeit oder Feuchtigkeit. Medienführende Produkte müssen dicht seien gegen den Austritt des Mediums. Leckagen können die Funktion erheblich beeinträchtigen – bis hin zum Ausfall des Systems. Wenn die Gefahr besteht, dass im Fall einer Leckage die Funktion beeinträchtigt ist, werden diese Produkte einer 100%-Stückprüfung unterzogen, die in den Produktionsprozess i.d.R. als End-of-Line-Prüfung integriert ist. Bei der Umsetzung und Integration der Dichtheitsprüfung in den Fertigungsprozess gibt es diverse Aspekte zu beachten. Hierzu gehören u.a. die Erfassung der relevanten Projektierungsdaten, in denen die Anforderungen an die Dichtheitsprüfung beschrieben sind, und die Auswahl eines geeigneten Prüfverfahrens. Weitverbreitet ist der
Einsatz von Druckänderungsverfahren mit dem kostengünstigen und praktisch überall verfügbaren Prüfmedium Druckluft. In der Praxis treten bei der Umsetzung immer wieder Fragestellungen oder Fallstricke auf, die für die Qualität des Prüfprozesses nachteilig sind oder die Umsetzung unnötig erschweren.
Leitfaden zur Projektdefinition
Zur Überwachung der Produktqualität wird die zerstörungsfreie Stückprüfung in der Produktionslinie (100% End-of-Line-Prüfung) eingesetzt. Bei der Integration in den Produktionsprozess gibt es diverse Aspekte zu beachten. Dies betrifft die Vorgabe von Prüfparametern, technische Informationen über das Produkt und dessen Besonderheiten sowie die Einbindung in den Produktionsprozess. Der Leitfaden in Tab. 1 hilft bei der Definition des Projektes.
Wenn die relevanten Informationen bekannt sind, ist eine zielgerichtete Projektklärung möglich. Für den Fall, dass nicht alle Informationen seitens des Kunden geliefert werden können, bietet sich eine technische Diskussion mit den Expert:innen der Hersteller von Dichtheitsprüfgeräten an. Diese verfügen i.d.R. über eine große Erfahrung in der Realisierung von Dichtheitsprüfprojekten und können hilfreiche Tipps und Entscheidungshilfen geben. Es sei darauf hingewiesen, dass die letztendliche Entscheidung über die Festlegung der Prüfspezifikation beim Hersteller des Produktes liegt, in dessen Verantwortung auch der Fertigungsprozess fällt. Anhand der Prüfspezifikation erfolgt eine Machbarkeitsklärung. Hierbei werden auch die Anforderungen an die geeignete Prüftechnik erarbeitet.
