Sichtbarkeit alleine reicht nicht

(Bild: AdobeStock Sarah)

17.06.2025 Sichtbarkeit alleine reicht nicht

von Holger Best (ISGATEC GmbH)

Vor einigen Wochen war ich eher zufällig in der aktuellen Ausstellung der Mannheimer Kunsthalle. Von Tavares Strachan und seinen Werken hatte ich bislang noch nie etwas gehört. eine Kollagen, Teppiche und Installationen handeln im Kern von der (Un)-Sichtbarkeit der Menschen des „Globalen Südens“, von schwarzen Persönlichkeiten und ihrem Wirken, (u.a. als Polarforscher oder Astronaut).

Tacharan stellt zudem der Encyclopedia Britannica eine „Encyclopedia of Invisibility“ gegenüber, mit bedeutenden Menschen, die im westlichen Kulturkreis eher unbekannt sind. Ein wichtiger Aspekt der Ausstellung ist also die „Sichtbarkeit“ – die auch eine zentrale Fragestellung unserer Zeit, unserer westlichen Gesellschaft ist: Von allem gibt es anscheinend viel zu viel und/oder es ist so überlagert, dass es nicht mehr auffällt. Und vieles sehen wir auch nicht, weil es außerhalb unserer „Blase“ passiert ist oder passiert.

Im Bereich Dichten. Kleben. Polymer. kennen wir das zu gut – obwohl ich die Situation nicht mit der von bei uns kaum sichtbaren Kulturen vergleichen will. In vielen Projekten sind die meist systemrelevanten Lösungen nicht sichtbar, werden nicht gesehen, vergessen, zu spät berücksichtigt etc. Dies wird seit Jahren regelmäßig beklagt. Neue Technologien werden i.d.R. lange nicht gesehen und/oder nur langsam akzeptiert. Das spiegelt z.B. unsere aktuelle Dichten.-Umfrage (ab S. 8) zwischen den Zeilen – wie in den Vorjahren – wider. Wie aber werden für die Entwicklung unserer Industriegesellschaft dringend benötigte Technologien sichtbarer und bei Eignung entsprechend eingesetzt – oder wie bringt man Menschen dazu, hinzusehen? Diesen Fragen sollte man sich vielleicht ebenso intensiv widmen wie den technologischen Weiterentwicklung selbst. Klebebänder gibt es z.B. zu Tausenden. Trotzdem kann es 2025 nicht schaden, ihr Potenzial transparent zu machen. Zwar machen die Statements zum Potenzial von Klebebändern
(ab S. 30) diese – meist unterschätzte – Klebtechnologie „sichtbarer“, aber das ist zunächst nur ein Impuls. Bei dem Museumsbesuch ist mir die Bedeutung von solchen unerwarteten Impulsen und der Notwendigkeit, sie zu verarbeiten, wieder bewusst geworden. Wir reagieren heute weniger auf Impulse, da wir uns bevorzugt in Blasen und Profilen bewegen und uns mit Suchen beschäftigen. Um uns weiterzuentwickeln (raus aus der Komfortzone) müssen allerdings das Sichtbare auch sehen können und wollen. Das gilt z.B. immer dann, wenn wir neue technische Lösungen brauchen, weil die bisherigen an ihre Grenzen kommen.

Über die Sichtbarkeit von Lösungsansätzen steigt man im Bereich Dichten. Kleben. Polymer. idealerweise in einen Dialog ein. Sichtbarkeit mündet dann in „gehört“ werden. Vielleicht tragen ja vor diesem Hintergrund die neuen ISGATEC-Podcasts „Alles DICHT?!“ und „Klebenswert?!“ mit Impulsen dazu bei, Schlüsseltechnologien und ihr Potenzial „sichtbarer“ zu machen. Denn damit erhöht sich die Reichweite von Dichten. Kleben. Polymer.-Themen über Plattformen wie Spotify & Co. Und so, wie die Arbeiten von Tavares Strachan den Impuls geben, sich mit dem Werk schwarzer Persönlichkeiten auseinanderzusetzen, hat mir die Ausstellung auch gezeigt, wie wichtig es heute im Bereich Dichten. Kleben. Polymer ist, unerwartete Impulse zu setzen, damit man selbst, aber auch Technologien nicht in Blasen festhängen. Solche Impulse sind wichtiger denn je – scheint mir.

Holger Best,  Content Manager
„Sichtbarkeit ist auch eine Frage der Blase, in der wir uns gerade bewegen.“ Holger Best, Content Manager

Lösungspartner

ISGATEC GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb