
Eine leistungsfähige Anwendungsberatung ist der Schlüssel zu nachhaltigen Dichtungs- und Formteillösungen (Bild: Berger S2B GmbH/Adobestock_motorradcbr)
31.10.2025 Nachhaltige Dichtungen und Formteile – wie geht das?
Echte Nachhaltigkeit setzt einen systemischen Ansatz voraus
Viele Dichtungen und Formteile werden auch in Zukunft gestanzt und geschnitten. Doch wie nachhaltig sind die dafür eingesetzten Verfahren – und ist eine auf die Verarbeitungstechnik fokussierte Betrachtung überhaupt zielführend? „Jein“, der Blick auf die Verarbeitungstechnik ist wichtig, muss aber in Product-Lifecycle-Betrachtungen einer Dichtung bzw. eines Formteiles integriert werden. Dabei wird deutlich, dass nachhaltige Lösungen einfacher dort zu realisieren sind, wo ineinandergreifende Kompetenzen vorhanden sind, da einerseits Neuland betreten wird, und anderseits bewährte Lösungen neu bewertet werden müssen. Denn es ist auch ressourcenschonend, das Rad nicht immer wieder neu erfinden zu müssen.
Beim nachhaltigen Verarbeiten von Dichtungen und Formteilen kommt es auf mehrere technische, ökologische und wirtschaftliche Faktoren an, die in einem ganzheitlichen Ansatz betrachtet werden sollten:
- Werkstoffauswahl – Nachhaltigkeit beginnt beim Rethink von Dichtstellen, gefolgt von der Materialauswahl, die durch immer mehr biobasierte Materialien komplexer wird. Eine leistungsfähige Anwendungsberatung (Bild 1) unterstützt hier – durch Materialvorschläge im Rahmen der Spezifikation einen möglichen Einsatz biobasierter Materialien und spätere Recyclingfähigkeit Zentrale Aspekte sind dabei z.B. ein konstruktives Rethink zur Minimierung des Materialeinsatzes, Langlebigkeit der gewählten Dichtungen und ein späteres Recycling.
 - Verarbeitung – da viele Dichtungen aus Platten, Bahnen und Halbzeugen gefertigt werden, ist – im Gegensatz zu Flüssigdichtungen – der Materialabfall ein zentrales Thema. Hier ist umfassendes Fertigungs-Know-how gefragt, da sich die heute eingesetzten Technologien einfach in „mehr oder weniger nachhaltig“ einteilen lassen. Das ist immer im Kontext zur Spezifikation im Rahmen des jeweiligen Dichtungsprojektes abzuwägen.
 
