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17.06.2025 Daten, Daten, Daten
Dosieren auch unter Datenaspekten ganzheitlich betrachten
Dosierprozesse haben heute einen ausgeklügelten und durchgängigen „Materialfluss“. Der begleitende „Datenfluss“ ist punktuell vorhanden, aber oft nicht durchgängig. „Auch wenn das erreicht wäre“, meinen Julian Greiner, Manager Marketing & Sales, perfecdos GmbH, Thomas Wanka, Director Internation Sales, MOL-Solutions, und Tobias Wimmer, Berater 3D Sensorik, MicroEpsilon, im Gespräch, „bleiben Fragen, z.B., wann welche Daten sinnvollerweise erhoben werden und welchen Nutzen man hinsichtlich Prozesssteuerung, Qualitätssicherung, Dokumentation und neuen Projekten bzw. Entwicklungen aus ihnen ziehen kann.“ Ein Gespräch über eine komplexe Thematik.
Fangen wir bei zentralen Aspekten an – das sind derzeit die Qualitätssicherung und -dokumentation. Warum sind diese Themen bei Dosierprozessen so aktuell?
Greiner: Nach einem langen Anlauf nimmt Industrie 4.0 Fahrt auf – u.a. ausgelöst durch den höheren Automatisierungsgrad von Dosierprozessen. Diese Prozesse bestehen – je nach Aufgabenstellung – aus einer Vielzahl von Prozessschritten – von der Reinigung bzw. Vorbehandlung der Bauteile über die Applikation von Kleb- und Dichtstoffen bis zur Aushärtung und Weiterverarbeitung der Bauteile. All diese Prozessschritte haben Einfluss auf die spätere Produktqualität – und die jeweils eingesetzten Systeme generieren Daten. Die klassischen Ziele dieser zunehmend automatisierten Produktion sind vielfältig und reichen von Effizienzsteigerung, Qualitätssicherheit, Flexibilisierung und Individualisierung bis zur sicheren Dokumentation und Rückverfolgbarkeit.
Wanka: Qualitätssicherung und Dokumentation sind aber aktuell die zentralen Themen. In der Praxis ist es dabei wichtig, einen Kontext zwischen Daten und Produktionszielen herzustellen, d.h. die Qualitätssicherung im Prozess und auch hinsichtlich der benötigten Daten richtig zu planen. Wir können heute genau sagen, ob ein Materialtropfen beim Jetten genau dort gelandet ist, wo er landen sollte. Dies erleichtert die optimale Prozesssteuerung und ist ein Qualitätskriterium, das im Sinne der Rückverfolgbarkeit dokumentiert wird. Entscheidend ist bei der Qualitätsplanung, ob man diese Daten braucht, wofür und auch wie lange.

„Daten kosten Geld – und sparen Geld . Total-Cost-of-Ownership-Betrachtungen rechnen sich auch unter diesem Punkt.“ Julian Greiner

„Qualitätssicherung bedeutet, – bezogen auf einen Dosierpunkt – die sinnvollen Maßnahmen zu kennen und aus den gewonnenen Daten das Optimum rauszuholen.“ Thomas Wanka

„Wir brauchen mehr IT-Verständnis auf allen Ebenen, um das, was wir heute eigentlich datenbasiert schon wissen, effektiver zu nutzen.“ Tobias Wimmer