
Der vertikale Allrounder 475 – der Verkauf startet weltweit Anfang nächsten Jahres (Bild: Arburg)
09.09.2025 Spritzgießen mit kleinem Footprint und großer Schließkraft
Der Allrounder 475 V mit 1.000 kN Schließkraft von Arburg wird erstmals auf der K 2025 vorgestellt. Er zeichnet sich durch hohe Energieeffizienz, kleine Aufstellfläche und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis aus.
Die neue Vertikalmaschine lässt sich flexibel einsetzen und ist sowohl für das manuelle als auch automatisierte Umspritzen von Einlegeteilen prädestiniert. Die neue Vertikalmaschine ist gezielt auf Standardanwendungen ausgelegt, etwa für die E-Mobilität sowie für die Elektronik und Medizintechnik. Dazu zählen das manuelle oder automatisierte Umspritzen von Kabeln, Kontakten und Infusionszubehör.
Die Standard-Einbauhöhe beträgt 250 mm und kann optional um 100 bzw. 200 mm erweitert werden. Seitliche Türen und der nach oben versetzte Schließzylinder sorgen für gute Zugänglichkeit zum Werkzeug und zum Auswerfer. Optional ist ein außermittiger Auswerfer erhältlich. Für verbessertes ergonomisches Arbeiten beträgt die Tischhöhe 900 mm.
Der Allrounder verfügt über eine Schließkraft von 1.000 kN und kann mit hydraulischen Spritzeinheiten der Größen 100 bis 400 ausgestattet werden. Für energieeffizientes Arbeiten verfügt die Maschine standardmäßig über Arburg Servohydraulik (ASH), mit der die wassergekühlten drehzahlgeregelten Servomotoren stufenlos an den tatsächlichen Leistungsbedarf angepasst werden. Das minimiert Leerlaufverluste und reduziert den spezifischen Energiebedarf gegenüber herkömmlichen hydraulischen Maschinen um bis zu 60%.
Für eine besonders einfache und intuitive Bedienung sorgt die neue Steuerungsvariante „Gestica lite“, mit der auch ungeübtes Personal schnell zurechtkommt. Das Dashboard bietet auf einen Blick alles, was für die Arbeit gebraucht wird: Informationen zum Auftrag, zum laufenden Prozess und zu den anstehenden Aufgaben – und das alles intelligent und aktiv unterstützt durch optionale Assistenzfunktionen, die eine hochwertige Plastifizierung und Spritzteilqualität sicherstellen. Bei Bedarf lässt sich die Vertikalmaschine, z.B. mit einem Sechs-Achs- oder mit einem linearen Multilift Robot-System, flexibel automatisieren. Als Turnkey-Experte liefert man Maschine samt Automation und Peripherie CE-konform aus einer Hand.
Auf der K zeigt die Turnkey-Anlage rund um einen Allrounder 475 V, wie sich Produkte mit hochwertigen Designs und Oberflächen für die Branche Mobilität effizient realisieren lassen. Als Demonstrator dient das Cover eines Funkschlüssels, dessen Design an den „Generic Keyfob“ der Firma Huf angelehnt ist. Das Kunststoff-Cover besteht aus einem Post-Industrial-Rezyklat (PIR) auf Basis von PC/ABS. Eine hochwertige Oberfläche wird mit der neuen PLF-Technologie (Protective Layer Finish) für In-Mould-Decoration (IMD) des Partners Leonhard Kurz in Kombination mit einem strukturierten Werkzeugeinsatz erzeugt. Dazu wird eine hauchdünne PET-Folie inklusive Dekorsystem von außen über ein Vorschubgerät in das Werkzeug geführt. Dort wird die Folie hinterspritzt und dabei die Dekorfolie auf die Kunststoffoberfläche appliziert. Über den Werkzeug-Einsatz erhält das Spritzteil zusätzlich ein Arburg-Logo und eine strukturierte Oberfläche. Das Cover wird noch im Werkzeug rechteckig ausgestanzt und die restliche Folie im Bauraum der Vertikalmaschine aufgerollt. Ein nachfolgendes Lackieren ist nicht erforderlich und das Produkt ist recyclingfähig. Für Produktvarianten können flexibel unterschiedliche Folien mit verschiedenen Designs und Farben verwendet werden.
Die vollautomatisierte Anwendung ist zudem ein Praxisbeispiel für die Initiative R-Cycle. Über einen Code auf dem Bauteil können Recycling-relevante Daten, wie z.B. die Materialzusammensetzung, abgefragt werden. Für das komplette Teilehandling kommt ein Kuka Sechs-Achs-Roboter zum Einsatz. Er entnimmt zunächst das Spritzteil aus dem Werkzeug und führt es einer Laserstation zu, wo es mit einem Code beschriftet wird. Dann überführt der Roboter das Teil in eine Frässtation und führt es mit dem Greifer die Fräsbahn entlang, um überschüssige Folie zu entfernen und die Endkontur zu generieren. In einer nachfolgenden Reinigungsstation wird das Funkschlüssel-Cover von Spänen befreit und schließlich vom Sechs-Achs-Roboter auf ein Förderband abgelegt und aus der Fertigungszelle ausgeschleust.
K2025: Halle 13, Stand A13