
Reinigung mit HydroPlasma vor dem Aufbringen einer Dichtung (Bild: Plasmatreat GmbH)
08.09.2025 Industrielle Oberflächenreinigung auf dem nächsten Level
Auf der parts2clean 2025 zeigt die Plasmatreat GmbH eine Lösung für die industrielle Oberflächenreinigung, die besonders hartnäckige organische und anorganische Rückstände gleichermaßen entfernt. Die Plasma Treatment Unit (PTU) des Unternehmens wurde dazu mit der neusten Technologie ausgestattet.
HydroPlasma – die Kombination aus Openair-Plasma und destilliertem Wasser – ermöglicht eine effiziente, umweltfreundliche und materialschonende Vorbereitung von Substraten für anspruchsvolle Weiterverarbeitungsprozesse wie strukturelles Verkleben, Abdichten oder Beschichten.
Mit Fingerabdrücken oder Ölresten, wie Trennmitteln, kontaminierte Metallteile werden auf der Messe live gereinigt und analysiert. Hier kommt auch der Fluoreszenzscanner des Fraunhofer IPM zum Einsatz. Mit den Analysen im Scanner wird durch vorher und nachher getätigte Aufnahmen gezeigt, wie stark sich die Oberflächenreinheit vor und nach der Behandlung unterscheidet. Besuchende sind zudem eingeladen, eigene flache Materialproben mitzubringen, die vor Ort gereinigt und anschließend mit dem Scanner analysiert werden.
HydroPlasma verbindet die physikalische Reinigungswirkung des Openair-Plasmas mit der chemischen Reaktivität von Wasser. Durch die Einspeisung von destilliertem Wasser in den Plasmaprozess entstehen hochreaktive Sauerstoff- und Wasserstoffradikale. Diese lösen Rückstände auf Oberflächen in wasserlösliche oder gasförmige Bestandteile auf, die sich rückstandslos entfernen lassen. Die Technologie arbeitet umweltschonend mit Wasser, Luft und Strom, kommt ganz ohne chemische Lösungsmittel aus und ist VOC-frei. Durch das eingespeiste Wasser ist der Plasmastrahl, der auf die Oberfläche trifft, kälter als gewöhnlich und ermöglicht so auch die Behandlung von noch temperaturempfindlicheren Materialien. HydroPlasma eignet sich u.a. für Oberflächen aus verschiedensten Materialien:
- Metall – bessere Haftung von Lacken und Dichtungen: Aluminiumgehäuse in der Fahrzeug- und Elektronikindustrie für Steuergeräte oder Sensoren erfordern absolut saubere Oberflächen, um eine langlebige Haftung von Schutzlacken oder Dichtstoffen sicherzustellen. HydroPlasma entfernt zuverlässig typische Verunreinigungen, die die Haftung beeinträchtigen oder Korrosion fördern, z.B. Ölrückstände, Bearbeitungsadditive und Salze. Das Resultat: stabilere Verklebungen, geringerer Ausschuss und langlebigere Bauteile.
- Kunststoff – keine thermische Beschädigung oder Verformung: Moderne Kunststoffe, die in der Medizintechnik oder im Leichtbau eingesetzt werden, reagieren oft empfindlich auf Wärme. Durch die kühlende Wirkung des verwendeten Wassers im HydroPlasma-Prozess eignet sich das Verfahren besonders gut für Kunststoffe mit niedriger Bearbeitungstemperatur.
- Glas – rückstandslose Reinigung: Viele Fahrzeug- und Backofenscheiben erhalten per Keramiksiebdruck einen schwarzen Rand („Blackout“), um die dahinterliegende Verklebung vor UV-Licht zu schützen und die Optik zu verbessern. Verbliebene Fingerabdrücke können in diesem Prozess zu Haftungsverlust oder Undichtigkeit führen. HydroPlasma bietet eine wirkungsvolle und umweltschonende Alternative zu lösemittelhaltigen Reinigern.
parts2clean: Halle 10, Stand D52