
Neue Thermoplastische Elastomere für hochwirksamen Brandschutz (Bild: 2025 KRAIBURG TPE)
30.10.2025 Compounds für höchste Brandschutzanforderungen
Mit der neuen FR3-Reihe hat KRAIBURG TPE die dritte Generation von Compounds für den Einsatz in Umgebungen konzipiert, die höchste Ansprüche an den Brandschutz stellen. Dabei konnten sämtliche Vorgaben der Europäischen Norm für Bahnanwendungen DIN EN 45545-2 erfüllt werden.
Wirksame Brandschutzprävention ist vor allem dort ein Muss, wo sich eine Vielzahl von Menschen in Räumen innerhalb von Gebäuden oder Verkehrsmitteln sammelt – umso mehr, wenn Fluchtwege begrenzt sind. Für den Personentransportverkehr mit der Bahn gelten dementsprechend stets hohe Sicherheitsstufen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen, die im Hinblick auf Brandschutzvorgaben an die Hersteller von Bauteilen und Komponenten für Züge gestellt werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Materialien, wie sie im Bereich der Energieversorgung, z.B. für Kabelmanagementsysteme und -verschraubungen oder für Dichtungen, verwendet werden.
Mit der FR3-Reihe konnten sämtliche Vorgaben der Europäischen Norm für Bahnanwendungen – Brandschutz in Schienenfahrzeugen (DIN EN 45545-2, im Besonderen R22 HL3 und R23 HL3) – eingehalten werden. Über ihre spezifische Brandschutzeignung hinaus verfügen diese TPE über hervorragende Materialeigenschaften, die sie für Anwendungen in diesem anspruchsvollen Umfeld qualifizieren, darunter sehr gute Werte beim Weiterreißwiderstand für halogenfreie und flammgeschützte TPE. Zusätzlich weisen die weichen und elastischen TPE-Werkstoffe der FR3-Reihe verbesserte Rückstelleigenschaften im Vergleich zu den Vorgängerprodukten auf. Speziell im Temperaturbereich zwischen 23 °C und 70 °C bieten diese Materialien in Vergleichstests mit Vorgängerprodukten bessere Werte und qualifizieren sich somit für viele Dichtungsanwendungen. Da stromführende Baugruppen u.a. aus Polyolefinen (PP) hergestellt werden, zählt eine ausgezeichnete PP-Haftung zu den wichtigen Voraussetzungen der neuen FR3-TPE. Dazu lassen sie sich in bewährter Weise mit thermoplastischen Spritzguss- und Extrusionsverfahren verarbeiten. Aufgrund des thermoplastischen Werkstoffaufbaus können z.B. anfallende Kaltkanalverteiler und 1K-Fehlteile zerkleinert wieder im In-Process-Recycling hinzugefügt werden.
Zu den wesentlichen Anforderungen für einen umfassenden Flammschutz in diesem Markt zählt es mittlerweile, dass die verwendeten Materialien frei von Halogenen sind: Dies gehört zu den Grundvoraussetzungen für den Materialeinsatz bei Bauteilen und Komponenten für Züge. Im Unterschied zu halogenhaltigen Materialien garantiert die FR3-Reihe in Brandfällen eine deutlich niedrigere Toxizität bei der Rauchgasentwicklung und mindert so die Gefahr, dass Personen, die damit in Kontakt treten, zu Schaden kommen.
Während geringe Rauchgasdichte und -toxizität durch die Bahnnormtests überprüft werden können, gewährleistet der UL94-Vertical-Burning-Test, dass die Compounds im Brandfall selbstlöschend reagieren. Die FR3-Reihe garantiert hier die Flammschutzklassifizierung V0 auch bei 1,5 mm Probendicke. Bestätigt wurden die Testergebnisse durch das „UL“-Zertifizierungsprogramm, das die Vergabe einer Yellow Card für diese FR3-Produkte erlaubt. Eine solche Yellow Card bietet die notwendige Voraussetzung für die UL-Listung und dient als Nachweis dafür, dass die erforderlichen Anforderungen im Hinblick auf Sicherheit, Qualität und Performance des TPE erfüllt werden.
Eine weitere wichtige Prüfungsanforderung für den Flammschutz bildet der Glühdrahttest. Da die Gefahr besteht, dass die stromführenden Kabel auch ohne direkten Flammenkontakt infolge hoher Temperaturen entzündet werden, ist dieser besonders für Materialien von oder in unmittelbarer Umgebung von Stromkabeln relevant. Die FR3-Reihe besteht den Test bei 960 °C, der Glühdrahtgrenztemperatur, ohne Flammenbildung. Somit erfüllen diese speziell entwickelten Compounds alle bahnrelevanten Anforderungen – in allen Einfärbe- und Härtevarianten.

