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Vorbereitung auf die Zeit nach der PFAS-Regulierung

Bei aggressiven Chemikalien halten Dichtungen ohne Fluorpolymere längst nicht so lange, wie solche aus Materialien, die PFAS verwenden (Bild: KLINGER GmbH)

08.09.2023 Vorbereitung auf die Zeit nach der PFAS-Regulierung

Aspekte. Ansätze. Antworten.

von Dipl.-Ing. Norbert Weimer (KLINGER GmbH)

Die PFAS-Regulierungen setzen die Dichtungs- und Polymer-Welt in Aufregung und führen zu ganz unterschiedlichen Bewertungen und Reaktionen. Die nachfolgenden Statements machen dabei eines ganz deutlich: Die Welt geht zwar nicht unter – hinter vielen Trends und Entwicklungen, die angestoßen wurden, stehen heute jedoch mehr Fragezeichen. Und eine ganze Branche arbeitet an Antworten.

Das drohende Verbot von PFAS enthaltenden Stoffen in Europa würde zu erheblichen Problemen in der Wirtschaft sowie beim Umwelt- und Gesundheitsschutz führen. In den Medien werden Informationen über die Gefährlichkeit von PFAS verbreitet, die für einen wichtigen Teil der Stoffe nicht zutreffen. Im Gegenteil, sie sind von vielen Instituten und Prüflaboren als unbedenklich, sicher und hygienisch einwandfrei bewertet worden. Beispielhaft dafür steht PTFE, eine polymere PFAS-Variante, aus der auch Dichtungsmaterialien hergestellt werden. Selbst dasBundesinstitut für Risikobewertung bestätigt dies auf seiner Homepage: „Gesundheitlich unbedenklich ist es, wenn sich von einer zerkratzten Beschichtung kleinste Teilchen lösen und beim Essen verschluckt werden.“ Da PTFE inert (reaktionsträge) ist, werden dies Teilchen nicht verdaut und vom Körper unverändert wieder ausgeschieden Dichtungen auf der Basis von PTFE halten den aggressivsten chemischen Angriffen stand, sodass in vielen Industrieanlagen nur mit diesen Werkstoffen sicher abgedichtet und ein entsprechender Umwelt- und Gesundheitsschutz betrieben werden kann. Dadurch, dass sie nicht abgebaut werden, schützen sie die Umwelt. Sie verteilen sich nicht durch die Luft und sind nicht giftig oder krebserregend Eine Regulierung mit einem allgemeinen Verbot, aber mit Tausenden von anwendungstechnischen Ausnahmen, ist sicherlich auch nicht sinnvoll und umsetzbar. Ein Verbot von kritischen PFAS-Substanzen wäre sinnvoll, aber die unkritischen Teile der Stoffgruppe müssen ausgeschlossen werden (so wird es z.B. in UK gehandhabt), sonst wird die Gesellschaft mit erheblichen Problemen konfrontiert. Die Mitgliedsfirmen des VDMA wären zum Beispiel zu 100% betroffen. Ein Verbot hätte zudem starke Auswirkungen auf Schlüsselindustrien, denn ohne PTFE ist weder eine Fertigung von Microchips noch eine Energiewende zu Wasserstoff als Energieträger denkbar.

Norbert Weimer, Unternehmensleitung, KLINGER GmbH
Die wirtschaftlichen Auswirkungen, die mit der geplanten Regulierung einhergehen, wären immens und sind vielen Verantwortlichen wahrscheinlich gar nicht klar. Norbert Weimer, Unternehmensleitung, KLINGER GmbH

Lösungspartner

KLINGER GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb