Prüfverfahren praxisgerecht anwenden

Bild: Probekörper in einer DMA im Zugmodus (Bild: Tobias Ehmer)

08.09.2023 Prüfverfahren praxisgerecht anwenden

Teil 4b: Dynamisch-Mechanische Analyse (DMA) – umfangreiche Aussagen zur Viskoelastizität mit kleinen Probekörpern

von Dipl.-Ing. Bernhard Richter (O-Ring Prüflabor Richter GmbH)

Ohne die richtigen Mess- und Prüfverfahren sind Entwicklungen im Bereich der Dichtungstechnik schwierig oder unnötig teuer. Diese Serie zeigt, wie man anhand klassischer und innovativer Verfahren zu relevanten und/oder hilfreichen Daten kommt

Elastomere werden besonders wegen ihrer elastischen Eigenschaften geschätzt. Da es sich bei diesen Werkstoffen aber nicht um ideal elastische, sondern um viskoelastische Materialien handelt, ist es wichtig, diese Unterschiede zur idealen Elastizität auch zu quantifizieren bzw. zu messen. Die DMA ist das einzige Prüfverfahren, mit dessen Hilfe man die komplexe Abhängigkeit der von Anwendenden wahrgenommenen Elastizität von der Verformungsgeschwindigkeit und von der Temperatur rezepturspezifisch ermitteln kann. Und damit bietet eine DMA-Analyse die Grundlage dafür, dass man mit ihren Ergebnissen das Rückstellverhalten einer Gummidichtung unter fast beliebigen Spalt-, Druck- und Temperaturbeanspruchungen numerisch simulieren kann. Darüber hinaus liefert das Verfahren für Standard-Prüfparameter (z.B. 1 Hz, Zugmodus, 0,02 mm Dehnung) auch Hinweise über das dynamische Rückstellpotenzial (tan δ bzw. tan Delta) und über erforderliche Verformungsspannungen für vergleichende Rezepturanalysen .

Bernhard Richter, Geschäftsführer
Die DMA ist als Grundlage für die Simulation von Dichtungen unter dynamischen Spalt- und Druckbeanspruchungen bei hohen und tiefen Temperaturen unersetzlich und fördert ein tieferes Verständnis für Elastomere.“ Bernhard Richter, Geschäftsführer

Lösungspartner

O-Ring Prüflabor Richter GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung, Vertrieb