
Stationsschiff (Bild: Fraunhofer IGP)
31.10.2025 Kleben im maritimen Bereich
Vertrauen durch Standardisierung
In den vergangenen Jahren ist das Kleben sowohl im Schiffbau als auch in der angrenzenden maritimen Industrie immer stärker in den Fokus gerückt. Dies begründet sich einerseits durch den voranschreitenden Einsatz von Leichtbauwerkstoffen, wie z.B. von glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK), und andererseits durch die immer größere Überlappung von Planungs- und Bauphase von schiffbaulichen Objekten.
Für einen effektiven Einsatz von Faserverbundwerkstoffen ist das Kleben die beste Fügeoption, da es die Fasern beim Fügen nicht beschädigt. Die Klebtechnik ermöglicht zudem ein wärmearmes Fügen, z.B. von Halterungen für Ausrüstungsgegenstände, in sehr späten Bauphasen, da diese Fügetechnologie auch auf intakten Beschichtungen angewendet werden kann und bei richtiger Handhabung nachbearbeitungsfrei ist. Die genannten Vorteile belegen die Notwendigkeit des Einsatzes der Klebtechnik im Schiffbau, um eine Konkurrenzfähigkeit der nationalen Werften auf dem internationalen Markt gewährleisten zu können. Allerdings ist diese Branche schweißtechnisch geprägt und eher konservativ. Somit ist es essenziell, dass auf allen Ebenen, bei Eignern, Reedern und in den Fertigungsbetrieben, das Vertrauen in die Klebtechnik als dauerhaftes Fügeverfahren aufgebaut wird. Dies wird ebenfalls aus der Roadmap des Gemeinschaftsausschusses Klebtechnik ersichtlich, bei der das Hauptaugenmerk zum jetzigen Zeitpunkt im „Vertrauen schaffen“ liegt (Bild 1). Dies kann zum einen durch gezielte Entwicklung von Anwendungen für den Schiffbau vorangetrieben werden, wie es z.B. mit den Projekten: „Klebtechnisches Fügen von Rohrleitungen im Schiffbau“ (IGF-Nr.: 17808 BR), “Nachbearbeitungsfreies Halterkleben auf Schiff- und Stahlbaubeschichtungen” (IGF-Nr.: 18527 BG) und „Untersuchung und Optimierung der Prozessparameter und Werkzeuge zum Unterwasserkleben von Halterungssystemen“ (IGF-Nr.: 21.002 BG) durchgeführt wurde (Bild 2).

