
Trocknungskurven im Vergleich (Bild: B.IRD Machinery Stricker GmbH)
08.09.2025 Infrarot-Trocknung von TPU
Auf der K 2025 zeigt B.IRD Machinery zeigt das neue Infrarot-Drehrohrsystem B.IRD 5. Es reduziert die Trocknungszeiten von TPU auf 10 bis 30 min. In kontinuierlicher Förderung werden konstante Materialqualitäten an die Folgemaschine geliefert.
Die Verarbeitung von TPU gilt aufgrund seiner hohen Feuchteempfindlichkeit und engen Prozessfenster als besonders anspruchsvoll. Mit der IR-Drehrohr-Technologie vereinfacht sich der Vorgang erheblich. In laufenden Reihentests untersucht B.IRD Machinery ein TPU auf Polyether-Basis mit Shore-Härte 85A. Es wird als verbreiteter Standard-Typ vorrangig im Spritzgießen eingesetzt. Dabei konnte mit Messungen nach Karl Fischer bereits nachgewiesen werden, dass der B.IRD-Prozess das Material auf die erforderlichen Restfeuchten trocknet. Die Behandlung von feuchtekonditioniertem Material in einem B.IRD 5-Drehrohr mit 130 °C in normaler Umgebungsluft dauert max. 30 min. Jegliche Luftbehandlung entfällt, der Taupunkt spielt keine Rolle.
Die Zeiteinsparung um mehr als 90% ist nicht nur wirtschaftlich von Vorteil. Denn technisch gesehen hat das Material durch die kurze Verweilzeit in der Wärme kaum Gelegenheit zur Degradation. Diese wird in etlichen TPU-Datenblättern bei zu langen Standzeiten in hoher Wärme als Gefahr ausgewiesen. Blasenbildung und mangelnde Schichthaftung bei den Spritzgieß-Produkten zählen zu den resultierenden Schwierigkeiten, die viele Verarbeitende in der Praxis erlebt haben.
TPU neigt bei längerer Standzeit (> 2h) und unter Druck von darüberliegendem Granulat zur Bildung von Agglomerationen.
Dieser Effekt kann durch Sondermaßnahmen am Trockner (wie z.B. Klopfer, Rührer, Druckluft und andere) abgemildert werden. Im Drehrohr-Prozess mit B.IRD werden die Granulatkörner dagegen unter stetiger Durchmischung zwangsgefördert. Massedruck bedingte Agglomerationen sind so von vorneherein ausgeschlossen.
Neben der wertvollen Zeitersparnis spart der B.IRD-Prozess für die gleichen Trocknungsergebnisse im ppm-Bereich auch bis zu 70% Energie im Vergleich zur herkömmlichen Trocknung. Die Infrarot-Trocknung ist ein einstufiger Prozess, bei dem Granulate und inneres Wasser durch Strahlung erwärmt werden. Weder ist eine Erwärmung der Luft erforderlich noch müssen Trockenmittel für die Regeneration aufbereitet werden.
Die Durchsatzleistung von B.IRD 5 für die Trocknung liegt je nach Variante zwischen 4 bis 100 kg/h. Die Menge verarbeitungsbereiten Materials kann spezifisch auf den nachfolgenden Verarbeitungsprozess abgestimmt werden. Mit der stetig durchmischenden Fördertechnik, der präzise definierbaren Durchlaufzeit und der exakt austarierten Infrarot-Leistung ist die gleichmäßige Temperierung jedes einzelnen Korns in der Größenordnung von ±1 Kelvin gegeben. Die Nachfolgemaschine erhält somit eine konstante Input-Qualität. Dies und die etwas höhere Übergabetemperatur der B.IRD-Granulate erleichtern die Einstellungen für ein stabiles Verarbeitungsfenster beim Spritzgießen.
Zudem vereinfacht die Technologie schnelle Materialwechsel. Die Verkürzung der Aufbereitungszeiten sowie ggf. die kurze Zeit für einen Drehrohrwechsel bei Materialumstellungen erleichtern die flexiblere Auslastung von Spritzgießmaschinen.
K2025: Halle 6 Stand D76 (Gemeinschaftsstand Land NRW)