
Praxischeck zur Reinigungsbelastung von Kunststoffrohren (Bild: Luca Hoffmannbeck/SKZ)
08.09.2025 Analyse von Rezyklatoberflächen zum Kleben im Fokus
Im Rahmen des neuen SKZ-Forschungsprojekts „SurfRec“ sollen Standards zur Bewertung von Rezyklatoberflächen für Kleb- und Lackierprozesse entwickelt werden. Das Ziel: Mehr Qualitätssicherheit und Vertrauen in den Einsatz recycelter Kunststoffe.
Kunststoffrezyklate rücken zunehmend in den Fokus nachhaltiger Fertigung – doch ihre Nutzung bringt Herausforderungen mit sich. Besonders problematisch sind die stark schwankenden und oft unzureichend dokumentierten Materialeigenschaften im Vergleich zu Neuware. Insbesondere die Beschaffenheit der Rezyklatoberflächen beeinflusst maßgeblich die Qualität nachgelagerter Veredelungsprozesse wie Kleben, Bedrucken und Lackieren. Viele Unternehmen zögern daher, die Oberfläche rezyklierter Bauteile zu behandeln.
Das Kunststoff-Zentrum SKZ zielt mit dem neuen IGF-Forschungsvorhaben „SurfRec“ darauf ab, die Oberflächenqualität von Kunststoffrezyklaten fundiert zu charakterisieren und zu klassifizieren. Die sichere und effiziente Nutzung von Rezyklaten in oberflächensensiblen Anwendungen erfordert standardisierte Bewertungsmaßstäbe. In dem Forschungsvorhaben werden Vorschläge zur Ergänzung bestehender Normen um oberflächenspezifische Aspekte erarbeitet. Damit wird die Grundlage für qualitätsgesicherte Oberflächenveredelungs- und Klebprozesse von Rezyklaten geschaffen. Kern des zweieinhalbjährigen Projekts ist die Entwicklung definierter Oberflächendatenqualitätslevels (DQLs), die die Anforderungen nachgelagerter Verarbeitungsschritte erfüllen. Hierzu werden geeignete Prüfverfahren – wie etwa Benetzungsprüfungen oder chemische Analysen – identifiziert, validiert und in ihrer Aussagekraft optimiert. Ergänzend wird untersucht, ob künstlich beschleunigte Alterungstests die Oberflächenbewertung verbessern können.
Das IGF-Vorhaben „SurfRec“ der Forschungsvereinigung FSKZ e.V wird im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert (FKZ: 01IF23716N).