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Was hat die Geschäftsleitung von 3D-Druck?

(Bild: AdobeStock_EUT)

09.09.2025 Was hat die Geschäftsleitung von 3D-Druck?

von Johannes Lutz (3D Industrie GmbH)

„Lohnt sich das?“ Das ist wohl die erste Frage, die sich viele vor wichtigen Entscheidungen stellen – egal was wir kaufen, wohin wir in den Urlaub fahren oder vor welcher Entscheidung wir sonst stehen. Genauso schwebt bei vielen Geschäftsführern und Führungsverantwortlichen in den Chef-Etagen die Frage im Raum: „Lohnt sich 3D-Druck (noch) und hilft mir sein Einsatz in der aktuellen, wirtschaftlich meist angespannten Situation?“

Das ist eine berechtigte Frage, da die letzten Jahre die Aufmerksamkeit von den Medien und Veranstaltungen auf das Thema Innovation gelenkt wurde. Es entstand ein Hype um Themen wie Industrie 4.0, das Internet der Dinge, den 3D-Druck bzw. die Additive Fertigung oder aktuell die KI. Gefühlt wird in immer kürzeren Zeiträumen eine neue „Sau durchs Dorf gejagt“. All diese Themen pendeln zwischen den Extremen „innovativ sein“ und „rein nutzenorientiert agieren“. Beim 3D-Druck schwingt das Pendel gerade zu Letzterem.

Und damit steht die Frage im Raum, ob 3D-Druck jetzt (noch) was bringt, weil viele Unternehmen sich aktuell im gefühlten oder realen „Überlebensmodus“ befinden und die wirtschaftlichen Rahmenbedinungen gerade wenig Innovationskraft und -willen in den Köpfen und im Alltag zulassen. Man ist mit anderen Dingen beschäftigt, besonders damit, den „eigenen Laden über Wasser zu halten“. Plötzlich bekommen Themen, die jahrelang nicht auf der Agenda standen, eine hohe Priorität: Was macht man z.B., wenn der Vertrieb Bestellungen nun nicht mehr einfach nur entgegen nehmen kann, ohne zuvor was dafür getan zu haben? Diese Zeit kommt absehbar nicht mehr zurück. Jetzt muss wieder aktiv verkauft werden, und man muss sich flexibel aufstellen, besonders deshalb, weil morgen schon wieder eine Gesetzesänderung in den Raum gestellt und verabschiedet werden kann, die einen nicht mehr länger als drei Monate im Voraus planen lässt – da ist gefühlt gerade kein Platz für Innovationen, den nächsten Hype oder einfach nur was Neues.

Der 3D-Druck hat seine innovative Phase verlassen. Er ist vielen Unternehmen bekannt und einige setzen die Technologie bereits in Form eines kleinen Desktopdruckers für Prototypen ein. Es ist bekannt, was man damit machen kann. Egal, ob Prototyp, Vorrichtung oder Endprodukt – viele Unternehmen kommen über den Prototyp aus PLA oder ABS nicht hinaus. Irgendwas bremst die Umsetzung und die nächsten Schritte noch aus. Als würde etwas Unsichtbares gegen einen wirken, das einen auf der Stelle treten lässt. Das verbraucht unnötig Energie, weil der Gedanke, ob, wann und wie es sich lohnt, nicht geklärt ist, und wie eine Last auf den Schultern liegt.

Es ist belastend für viele Geschäftsführer, weil der Gedanke, sich mit einer neuen Technologie beschäftigen oder sich weiterentwickeln zu müssen, in der aktuellen Zeit sofort Stress auslöst. Man müsste Neues dazulernen, es kommen womöglich Kosten wegen Schulungen auf einen zu und im schlimmsten Fall kommen Prozesse ans Tageslicht, die schlecht laufen.

Egal, wie viele Argumente die 3D-Druck-Branche oder die Verkaufenden von 3D-Druckern gerade mit Vorteilen, Einsparungen und Mehrwert bringen, viele Köpfe in den Chefetagen sind immun dagegen. Diese „Ignoranz“ führt dazu, dass viele in der 3D-Druck-Branche an ihre Argumentationsgrenze kommen und nicht mehr weiter wissen.

Dabei hat sich die Branche in den letzten Jahren eigentlich positiv für Anwendende und die Industrie entwickelt. Anfängliche Probleme wie Prozesssicherheit, Materialien, Geschwindigkeit, Größe, Bedienerfreundlichkeit und Preisentwicklung haben sich vorteilhaft weiterentwickelt. Unternehmen, die das Werkzeug 3D-Druck erfolgreich zu nutzen gelernt haben, sprechen von Wirtschaftlichkeit und von funktionierenden Geschäftsmodellen, die profitabel sind. Ausschlaggebend ist – wie bei allen Technologien – immer, was man daraus macht.

Die aktuelle Situation ist verfahren – gerade in der jetzigen Wirtschaftssituation wäre es eine große Chance, den 3D-Druck in Fertigungsprozessen – insbesonders als Hilfsmittel – einsetzen zu können. Hier sind selbst bei kleineren Unternehmen bereits Einsparungen zwischen 20.000 bis 100.000 €/a möglich. Diese Einsparung kann direkt als Gewinn bewertet werden, denn einen hohen Betrag wie diesen einzusparen, ist deutlich leichter, als bei 10% Umsatzrendite 1 Mio. € mehr Umsatz zu erwirtschaften.

Kurz gesagt: 3D-Druck lohnt sich mehr denn je, wenn man sich darauf einlassen kann, lässt er sich gewinnbringend einsetzen. Der Zeitgeist hat sich inzwischen auf wirtschaftliche 3D-Druck-Strategien ausgewirkt, die profitabel sind und sich skalieren lassen. Auch wenn es in den Entscheiderebenen niemand derzeit hören will, oder nicht daran glauben kann, 3D-Druck ist eine Option, sich neue wirtschaftliche Freiräume zu schaffen. Das zeigen die Beispiele vieler Unternehmen, die in der Zusammenarbeit mit uns diese Technologie erfolgreich einsetzen. Der Wille zur Innovation hat dieser Technologie Platz in unseren Köpfen geschaffen, der Zwang zu hoher Wirtschaftlichkeit führt uns zum Kernpotenzial dieser Technologie. Der Hype ist vorbei – und das ist gut so.

Johannes Lutz , Geschäftsführer, 3D Industrie GmbH
„Man weiß, was man mit 3D-Druck tun muss, macht es aber nicht. Eine Umsetzungsblockade, die schnell gelöst werden kann.“ Johannes Lutz , Geschäftsführer, 3D Industrie GmbH

Lösungspartner

3D Industrie GmbH
3D Industrie GmbH

 

Zielgruppen

Einkauf, Unternehmensleitung