
PFAS-frei – eine Alternative, wenn möglich (Bild: GITIS)
09.09.2025 PFAS: Der Abschied von „Allheilmitteln“
Alternativen. Einschätzungen. Perspektiven.
„PFAS-frei“ ist für uns nur ein Thema. Unsere Supply Chain lebt seit Jahren mit ständigen Herausforderungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Regulierungen.
Das Thema PFAS hat aber nicht nur eine logistische und gesundheitliche Komponente, sondern ist entscheidend für die Strategie und die zukünftige Aufstellung unseres Produktportfolios. Die Suche nach PFAS-Alternativen bestimmt jedes R&D-Projekt. Angesichts des Risikos einer PFAS-Listung werden derzeit keine neuen PFAS-Werkstoffe mehr entwickelt. Trotzdem hat unser FKM/FFKM-Portfolio noch einen sehr hohen Stellenwert, nicht nur für die Bilanz, sondern für sehr viele Anwendungen unserer Kunden. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Denn für diese Anwendungen gibt es derzeit keine Alternativen. Im Grenzbereich haben wir ACM und HNBR im Einsatz, wenn Medien und Temperaturen dies zulassen. Speziell für HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) haben wir einen Ersatz für ein Tieftemperatur-FKM entwickelt. Auch für Beschichtungen gibt es eine PFAS-freie Lösung.
Für viele neue Anwendungen bei Wasserstoff oder in der Elektromobilität sind keine PFAS-Werkstoffe erforderlich. Hier stellt sich die Frage nach Alternativen nicht. Wir konzentrieren uns daher nicht auf den Ersatz, sondern auf neue Geschäftsbereiche mit hervorragenden Werkstoffen wie EPDM in verschiedenen Performancebereichen. Und wie sollten Anwendende mit dem Thema umgehen? Unserer Ansicht nach sollte das Thema „PFAS“ in bester Hegel-Manier als Kontrollfrage etabliert werden, um aktive Risikominimierung zu betreiben.

„Risikominimierung ist das Gebot der Stunde und hier gibt es projektspezifisch immer verschiedene Wege.“ Michael Forstner, geschäftsführender Gesellschafter, Averis GmbH