
Das linke Klebeband haftet nach der Aktivierung mit Openair-Plasma auf der Kunststoffoberfläche, während das rechte Klebeband wegen unzureichender Haftung einfach abgezogen werden kann (Bild: Plasmatreat GmbH)
17.06.2025 Das „Schweizer Taschenmesser“ der Klebtechnik?
Klebebänder: Oft unterschätzt, liefern sie doch viele Antworten auf aktuelle Fragestellungen
Moderne Klebebänder sind Hightech-Produkte – sie dienen nicht nur zur einfachen Verbindung von Bauteilen oder Komponenten, sondern übernehmen darüber hinaus komplexe Funktionen.
In der Elektronikindustrie etwa sorgen wärmeleitfähige Klebebänder für die effiziente Kühlung von Hochleistungsbauteilen bei immer kleiner werdenden Bauformen. In der Medizintechnik ermöglichen hautfreundliche, biokompatible Klebebänder sicheren Halt für Sensoren und Geräte – bei gleichzeitig hohem Tragekomfort für Patient:innen. Und im Automobilbereich ersetzen Hochleistungsklebebänder mechanische Befestigungen, z.B. bei Zierleisten oder Sensoren, – für geringeres Gewicht, höhere Designfreiheit und verbesserte Akustik.
Damit diese multifunktionalen Verbindungslösungen zuverlässig funktionieren, ist eine optimale Oberflächenvorbereitung essenziell: Als eine Schlüsseltechnologie, gerade wenn es um chemiefreie, automatisierte und inlinefähige Vorbehandlung geht, hat die Plasmatechnologie größtes Potential im Vergleich zu anderen Vorbehandlungsmethoden.
Mit der Plasmatechnologie lassen sich die Klebebänder selbst und/oder die zu verklebenden Materialien, wie z.B. Kunststoffe oder Metalle, gezielt aktivieren, reinigen oder beschichten. Die so verbesserte Oberflächenenergie erhöht die Haftung, steigert die Prozesssicherheit und macht zusätzliche Primer überflüssig.

„Klebeband, Material und Vorbehandlung müssen exakt aufeinander und auf den späteren Verwendungszweck abgestimmt sein. Nur bei definierter Oberflächenqualität und kontrollierten Bedingungen entfaltet sich das volle Potenzial.“ Klaus Kresser, Market Segment Manager Bonding Applications, Plasmatreat GmbH