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09.09.2025 Da ist was in Bewegung – eine Technologie sprengt ihre Fesseln
Wie Debonding-Technologien die Klebtechnik zum Enabler der Kreislaufwirtschaft machen
„Was klebt, hält. Und zwar für immer.“ So oder so ähnlich lautet eine verbreitete Meinung über Klebverbindungen. Eine Stärke der Klebtechnik liegt in einer dauerhaften Verbindung – doch genau das wird in einer Welt, die u.a. auf R5 – Repair bis R8 – Recycling setzt, fälschlicherweise als Problem wahrgenommen. Debonding ist die Antwort , wenn eine Klebung aus unterschiedlichsten Gründen nicht für immer halten soll. Und hier gibt es verschiedene interessante Ansätze.
Die Kreislaufwirtschaft verfolgt das Ziel, Materialien und Produkte möglichst lange im Nutzungskreislauf zu halten – z.B. durch Wiederverwendung, Reparatur, Recycling oder Rückgewinnung. Die Klebtechnik wird in diesem Kontext eher kritisch betrachtet (siehe S. 18). Denn jetzt wird ihr Vorteil, sehr viele Werkstoffe dauerhaft und sicher zu verbinden, als Problem wahrgenommen, z.B. wenn Produkte am Ende ihres Lebenszyklus – gemäß der Kreislaufwirtschaft - zerlegt, sortiert oder repariert werden sollen. Aber auch hierauf hat die Klebtechnik eine Antwort.
Gezieltes Lösen statt Zerstören
Die Antwort ist Debonding-on-demand – das gezielte und kontrollierte Lösen von Klebverbindungen auf Abruf. Im Gegensatz zum herkömmlichen Entfernen, das häufig mechanische Gewalt, Lösungsmittel oder andere zerstörende Methoden erfordert und damit sowohl die Klebstoffschicht als auch die Bauteile beschädigen kann, ermöglichen verschiedene Technologien ein sauberes, materialschonendes Lösen von Verbindungen. Dies erfolgt nicht zufällig oder unkontrolliert, sondern wird bewusst durch spezifische äußere Reize ausgelöst.