Bedarfsgerecht statt prozessgerecht dosieren

Das berührungsloses Dosierventil am Roboter eröffnet viele Potenziale für eine bedarfsgerechte Dosierung (Bild: perfecdos GmbH)

11.10.2022 Bedarfsgerecht statt prozessgerecht dosieren

Berührungslose Mikrodosierung im industriellen Serienprozess

von Julian Greiner (perfecdos GmbH)

Rund um Hightech-Anwendungen kommt es gerne zu Begriffsverwirrungen bei der Projektabstimmungen. Bei der berührungslosen Mikrodosierung entbrennt dann schon mal die Diskussion um die Begriffe „bedarfsgerechte Dosierung“ und „prozessgerechte Dosierung“. Für das optimale Ergebnis eines Projektes ist es wichtig diesen Unterschied zu kennen und danach zu handeln.

Die jeweilig eingesetzte Technik sollte den Bedarf und die Ziele der Anwendenden unterstützen und nicht umgekehrt. In unserer hochtechnisierten Welt ist es oft anders. Weil Systeme nur in bestimmten Grenzen arbeiten, werden Ziele pragmatisch der eingesetzten Technologie untergeordnet. Man kann kennt das aus dem Software-Bereich. Hier werden Arbeitsweisen an die Möglichkeiten der Software angepasst, weil Software so funktioniert, wie sie programmiert wurde. In diesem Kontext führt beim Mikrodosieren die Grundsatzentscheidung zwischen berührungsloser und berührender Dosiertechnik zu ganz unterschiedlichen – bedarfsgerechten – Möglichkeiten. Doch zunächst zu den Begriffsdefinitionen:
• Prozessgerecht – im Rahmen einer prozessgerechten Dosierung wird so viel Medium dosiert, wie es die Ausgestaltung des Prozesses zulässt. Damit wird i.d.R. mehr Material dosiert, als für die Aufgabenstellung notwendig. Sind dann noch die Bauteile „auf Reserve konstruiert“ kann dies schnell zu einem potenzierten Materialverbrauch und deutlich höheren Kosten führen.
• Bedarfsgerecht – bei einer bedarfsgerechte Dosierung wird nur so viel Medium dosiert, wie für die tatsächliche Funktion des Mediums auf dem Bauteil notwendig ist.
• Mikrodosierung: darunter wird ein hochgenaues Portionieren von flüssigen oder pastösen Medien in Volumenbereichen von < 1 μl innerhalb einer zu entwickelnden Folge von Produktionsprozessschritten verstanden. In diesem Zusammenhang wird die hochgenaue Portionierung von fließfähigen Medien als „Dosierung“ bezeichnet. Sie ist der Oberbegriff zur Mikrodosierung, wobei bei der Mikrodosierung speziell sehr kleine Volumina portioniert werden. [1]

Lösungspartner

perfecdos GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Instandhaltung, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung