Wellringdichtungen mit Grafitauflagen sind in vielen Fällen eine sichere Alternative zu PTFE-Dichtungen (Bild: Peter Thomsen-Industrie-Vertretung
08.09.2023 Vorbereitung auf die Zeit nach der PFAS-Regulierung
Aspekte. Ansätze. Antworten.
Die PFAS-Regulierungen setzen die Dichtungs- und Polymer-Welt in Aufregung und führen zu ganz unterschiedlichen Bewertungen und Reaktionen. Die nachfolgenden Statements machen dabei eines ganz deutlich: Die Welt geht zwar nicht unter – hinter vielen Trends und Entwicklungen, die angestoßen wurden, stehen heute jedoch mehr Fragezeichen. Und eine ganze Branche arbeitet an Antworten.
Die derzeitige Unruhe im Markt ist verständlich und es gibt sicher ganz unterschiedliche Ansätze, mit den erwarteten Problemen umzugehen. Man kann z.B. PFAS-haltige Dichtungen – immer da, wo man sie ohne einen tatsächlich zwingenden Grund verwendet hat – direkt ersetzen. Ich bin sicher, dass es im Bereich der statischen Flachdichtungstechnik, etwa bei der Verwendung von PTFE Dichtungen, zu Veränderungen kommen wird. Viele, die es noch nicht gemacht haben, werden auf Alternativen, wie Metall-Grafit-Weichstoffdichtungen, wie Wellringdichtungen z.B. aus 1.4404, umsteigen. In einigen wenigen Fällen wird man sich mit Werkstoffalternativen wegen der Betriebsmedien Gedanken für einen funktionierenden Ersatz machen müssen. Dies führt ggf. zu Konstruktionsänderungen. Seit mehr als 30 Jahren ersetze ich bei Betreibern von Prozessanlagen ohne Probleme PTFE-Flachdichtungen. Die Erfahrungen sind positiv, da PTFE-Flachdichtungen wegen ihrer hohen Fließneigung eine schlechte technische Eignung in Flanschverbindungen haben. Sie können auch zu Problemen bei der Einhaltungen der Richtlinie 2010/75/EU, der geforderten Vermeidung und der Entsorgung aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) sowie aus den Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) mit der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) führen.
Es ist jetzt an der Zeit, den „gewohnten“ Einsatz von Dichtungsmaterialien zu bewerten und – dort wo es möglich ist – schnell vorhandene Alternativen zu nutzen. Peter Thomsen, Inhaber, Peter Thomsen- Industrie-Vertretung
