Gummi-Stahl-Dichtung ist nicht gleich Gummi-Stahl-Dichtung

Die neue Dichtung bei 53 MP – keine Intrusion (Bild: Klinger GmbH)

01.11.2018 Gummi-Stahl-Dichtung ist nicht gleich Gummi-Stahl-Dichtung

Neue Generation erweitert Leistungsspektrum

von Dipl.-Ing. Norbert Weimer (KLINGER GmbH)

„Das Bessere ist der Feind des Guten“ sagte schon Voltaire. So verhält es sich auch bei Dichtungen, wie z.B. bei der Weiterentwicklung einer bekannten Gummi-Stahl-Dichtung. Durch Optimierung der einzelnen Bestandteile dieses Dichtungskonzeptes konnte der Leistungsbereich deutlich erweitert werden. 

Vielfach wird die Leistungsfähigkeit von Gummi-Stahl-Dichtungen unterschätzt. Unterstützt durch den herrschenden Preiskampf kommen Billig-Produkte auf den Markt, die aufgrund ihrer Eigenschaften das Ansehen dieser Dichtungsgattung nicht gerade unterstützen. Selbst in der Normung hat dieser Trend schon Auswirkungen gezeigt und generelle Einsatzgrenzen definiert, die den Einsatzbereich auf das „Billig-Niveau“ einschränken wollen. Steht man jedoch für hochwertige Produkte, für Sicherheit und Seriosität, dann kann man sich mit diesem Trend nicht zufriedengeben. Dies war mit ein Grund, die neue Generation der Gummi-Stahl-Dichtung zu entwickeln. 

Verbesserte Formgebung

Die verwendeten hochwertigen Elastomere ergeben mit der hochfesten Gummi-Stahl-Verbindung schon bei den bisherigen Dichtungen vom Typ KGS eine sehr stabile Kombination. Eine Trennung des Elastomers vom Stahlkern ist selbst unter extremem Krafteinsatz nicht möglich. Auf diese Eigenschaften konnte man sich bei der Optimierung der Formgebung also gut verlassen. Allerdings wandert bei hohen Pressungen der Elsatomere nach außen und innen, um der Flächenpressung zwischen Flansch und dem Stahlring zu „entkommen“ und Entlastung zu erlangen (Bild 1). Dies führt aber dazu, dass das verdrängte Material innen in den Querschnitt der Rohrverbindung einwandert. Diese Intrusion ist natürlich nicht erwünscht. Wenn man nun die Menge an „wanderndem“ Elastomer reduziert und ein Puffervolumen bereithält, kann diese Intrusion vermieden werden (Bild 2). Dies wurde mit dem optimierten Speerprofil und den speziellen Masseverhältnissen über den Radius der neuen KGS G II erreicht. Die Funktionsweise zeigen die Bilder 3 bis 6. Gleichzeitig erhält man eine Gummi-Stahl-Dichtung, die deutlich höhere Flanschkräfte aufnehmen kann als bisher bekannt, weil auch die Wegstrecke, die das nach Entlastung suchende Elastomer aufgrund des schmaleren Stahlringes zurücklegen muss, kürzer ist. Ist der Weg zu lang, also der Stahlring zu breit, so können bei hohen Pressungen Risse im Elastomer entstehen.

Lösungspartner

KLINGER GmbH

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Qualitätssicherung