Materialien ändern sich – was ist zu tun?

Bild: Vergleich einiger Werkstoffkennwerte zur Bestimmung möglicher Freiheitsgrade (Bild: SKZ, Datenquelle: altair.com)

08.09.2023 Materialien ändern sich – was ist zu tun?

Ein Leitfaden für Alternativmaterialien und Materialalternativen – Teil 2: Anforderungen, neue Freiheitsgrade, Produkthaftung, Markt, Schutzrechte und Strategie

von Dr.-Ing. Michael Bosse (SimpaTec Simulation & Technology Consulting GmbH)

Bei Dichtungen und Formteilen werden aus verschiedensten Gründen Materialien ersetzt –
Liefersicherheit, Kosteneinsparungen, CO2 -Fußabdruck oder der Einsatz von Rezyklaten und Biokunststoffen können der Anlass sein. Das ist grundsätzlich kein Problem – entscheidend ist, dass dies unter Einbeziehung aller relevanten Aspekte und Beteiligten passiert.

Medien, Temperatur und Lastkollektiv Manche Kunststoffe, wie z.B. Polyethylen, sind überaus beständig gegenüber den meisten Lösungsmitteln, Kohlenwasserstoffen, Säuren und Laugen. Dies gilt jedoch nicht für alle Kunststoffe. Ihre Beständigkeiten sind sehr spezifisch und es kann je nach Medium zu charakteristischen Ausfällen kommen wie Spannungsrissbildung, Versprödung und Sprödbruch, Vergilbung, Auflösen, Quellung u.v.m. Diese Erscheinungen können nicht vom grundsätzlichen chemischen Aufbau der Kunststoffe abgeleitet werden. Sie sind abhängig von Temperatur, Zeit und zahlreichen Wechselwirkungen. Standardwerke der Fachliteratur informieren zwar über die grundsätzliche Eignung der Kunststoffe, den problemlosen Einsatz eines Bauteils können sie jedoch nicht garantieren, sodass mithilfe von Eignungsprüfungen fallweise entschieden werden muss. Wurden kundenspezifische Zusagen gemacht, müssen diese bei Änderungen des Materials unbedingt berücksichtigt werden.

Lösungspartner

FSKZ e.V.
FSKZ e.V.

 

Zielgruppen

Konstruktion & Entwicklung, Einkauf, Qualitätssicherung