Untersuchung unterschiedlich  konditionierter Flachdichtungen

Konditionierung von Proben (hier Trocknung mit Kieselgel) (Bild: Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart)

31.10.2017 Untersuchung unterschiedlich konditionierter Flachdichtungen

Lagerungsdauer, Leckagerate und Massenzunahme

von Rolf Hahn ( Universität Stuttgart – Materialprüfungsanstalt), Alexander Walter ( Universität Stuttgart – Materialprüfungsanstalt)

Nachdem zur 18. ISC bereits über das Verhalten von Graphit-Packungen berichtet wurde, die bei unterschiedlicher Luftfeuchtigkeit gelagert worden waren, wurden nun die Auswirkungen von Lagerungsdauer und Luftfeuchtigkeit auf die Massenzunahme und das Abdichtverhalten von Flachdichtungen untersucht. Es wurden verkürzte Leckageversuche in Anlehnung an DIN EN 13555 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die in dieser Norm vorgeschriebene Mindest-Lagerungsdauer von 48 h deutlich zu kurz ist. Eine wesentlich längere Lagerung, die ebenfalls zulässig ist, führt zu Ergebnissen, die sich deutlich von denen mit Mindestlagerungsdauer unterscheiden. Damit ändert sich auch die Mindestflächenpressung zur Einhaltung bestimmter Leckageklassen. Das würde sich auf die Berechnung von Dichtverbindungen nach DIN EN 1591-1 auswirken.

Es ist allgemein bekannt, dass der Dichtungswerkstoff Graphit Feuchtigkeit einlagern kann. Während eines VGB-AiF Forschungsvorhabens [1] wurde exemplarisch untersucht, wie sich die eingelagerte Feuchtigkeit auf das Verhalten von Spindelabdichtungen auswirkt. Der Anlass dafür ergab sich mehr zufällig durch das Bestreben, alle Prüfungen unter möglichst gleichen Bedingungen durchzuführen. Dazu sollte u.a. auch die Konditionierung der Packungsringe gehören. Nachdem sich deutliche Zusammenhänge zwischen der relativen Feuchte und dem Verhalten bei der Verformung, dem Masseverlust, dem Flächenpressungsabfall und der Leckagerate bei Spindelabdichtungen ergaben, wurden ebenfalls exemplarisch die Auswirkungen der Lagerungsbedingungen auf das Verhalten von Flachdichtungen im Rahmen einer Bachelorarbeit [2] untersucht.

Lösungspartner

 Universität Stuttgart – Materialprüfungsanstalt
Universität Stuttgart – Materialprüfungsanstalt

 

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Instandhaltung, Qualitätssicherung