Game-Changer Multilayer

Auf Multilayern basieren wirkungsvolle Lösungen, um z.B. Brände ausgelöst durch Batterien zu vermeiden (Bild: istock_Firstsignal)

29.10.2021 Game-Changer Multilayer

Materialkombinationen effektiv und zielgerichtet nutzen

von Richard Gisler (Soba Inter AG | Tec-Joint)

Immer mehr Anforderungen sind mit Dichtungs- und Formteillösungen aus Standard-Werkstoffen und -Compounds nicht mehr zu erfüllen. Hier setzen Multilayer an und schaffen darüber hinaus oft einen Produktnutzen, der auch die Wettbewerbsfähigkeit dieser Produkte erhöht. Sie werden damit zum Game-Changer für ein Produkt.

Multilayer sind keine neue Technologie, sondern eine die permanent weiterentwickelt wird. Das zeigen die zahlreichen Endprodukte, die inzwischen mit solchen Materiallösungen auf ein neues Level gehoben werden konnten. Dabei sind Multilayer die Basis für die unterschiedlichsten Bauteile – von Folien über Dichtungen bis hin zu Formteilen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass die gewünschte Performance nicht mit bekannten Werkstoffen oder Compounds erreicht werden konnte.

Multilayer sind keine Standardprodukte, sondern individuelle Lösungen. Bei dem heutigen dynamischen technologischen Wandel quer durch alle Branchen weiß man man zu Beginn eines Projektes immer seltener, mit welcher Lösung die jeweiligen Anforderungen erfüllt werden können. Diese bewegen sich i.d.R. im Spannungsfeld zwischen der Langzeit-Performance unter den jeweiligen Einsatzbedingungen, zu erfüllenden Normen, Qualitätsstandards und den Kosten eines Bauteils. Zu Beginn eines Projektes steht eine Multilayer-Lösung selten direkt im Fokus. Erst im Laufe der Gespräche und Analysen der Einsatzrahmenbedingungen rückt diese technische Lösung bei einer stark und schnell wachsenden Anzahl von Projekten in den Fokus. Dann geht es auch nicht mehr um den billigsten Stückpreis, sondern um die Total-Cost-of-Ownership und den realisierbaren Produktnutzen, der immer häufiger auch die Wettbewerbsfähigkeit der Endprodukte steigert.

Doch zurück zum grundsätzlichen Projektablauf: Die weitere Vorgehensweise ist bei allen Bauteilprojekten ähnlich: Es werden Prototypen entwickelt, produziert, getestet, verworfen – bis die passende Lösung gefunden ist. Da man beim Prototyping eines Multilayers immer außerhalb des Standards entwickelt, gilt es, den Entwicklungsprozess effektiv zu gestalten. Dazu sind mehrere Faktoren wichtig: Der Entwicklungspartner sollte nicht nur über hohes Material-, sondern auch über das entsprechende Fertigungs-Know-how (Bild 1) verfügen. Dieses kombinierte Know-how senkt die Menge der Prototypen-Durchläufe i.d.R. erheblich. Darüber hinaus müssen die nötigen Testressourcen zur Verfügung stehen. Das muss nicht immer ein eigenes Testcenter sein. Vielmehr bewähren sich derzeit Testnetzwerke, die sicherstellen, dass alle notwendigen Tests auch zeitnah durchgeführt werden können. Nach der erfolgreichen Prototypenphase folgt die Fertigung einer Nullserie unter den späteren realen Produktionsbedingungen. Hier wird sichergestellt, dass die Multilayer in der gewünschten Qualität und Menge geliefert werden können. Dies schließt auch zunehmend die weitere Konfektionierung mit ein. Multilayer werden als „Folienmaterial“ produziert, aus denen dann die gewünschten Bauteile geschnitten, gestanzt etc. werden. Darüber hinaus stehen verschiedene Veredelungen wie Klebschichten zur Verfügung.

Lösungspartner

Soba Inter AG | Tec-Joint

Zielgruppen

Einkauf, Konstruktion & Entwicklung, Produktion & Fertigung, Qualitätssicherung, Unternehmensleitung